KVB Stadtbahnlinien 7, 12 und 15 fahren wieder planmäßig

Köln · Die KVB hat in den Sommerferien zwei umfangreiche Gleisbaumaßnahmen durchgeführt. Die Streckensanierung entlang der Linie 7 von Westhoven bis Ensen wurde am Wochenende wie geplant beendet. Im Rahmen der Bauarbeiten entlang der Linien 12 und 15 in Weidenpesch wird planmäßig eine weitere Phase abgeschlossen.

Die Sanierung entlang der Linie 7 wurde abgeschlossen.

Foto: KVB/Seelbach

Die Bahnen auf den genannten drei Linien ab heute wieder ohne Trennungen auf ihrem kompletten Linienwegen. Fahrgäste müssen somit nicht mehr in Ersatzbusse umsteigen. Bei beiden Baumaßnahmen stehen die mehrwöchigen Einschränkungen im Gleichgewicht mit der Nutzung der jeweiligen Schienenstrecke ohne große Sanierungsaufgaben in den nächsten 15 bis 20 Jahren.

Neue Schienen und
Schwellen auf 1100 Metern

In Westhoven und Ensen wurde die Schieneninfrastruktur auf einem rechtsrheinischen Abschnitt der Linie 7 erneuert. Von der André-Citroên-Straße in Westhoven bis zur Gilgaustraße in Ensen wurden auf einer Länge von rund 1100 Metern die Schienen und Schwellen sowie der Schotter ausgetauscht. Hierbei wurde die Gleislage optimiert. Der Gleisunterbau wurde auf einer Länge von 520 Metern komplett erneuert und durch Geotex-Matten ergänzt und anschließend der Schotter neu gestopft. Durch die umfangreichen Arbeiten erhielt der Gleiskörper eine bessere Befestigung.

In einem weiteren Abschnitt von rund 320 Metern wurden lediglich die Schwellen ausgetauscht und der Schotter gereinigt. Im Rahmen der Baumaßnahme wurde auf einem Abschnitt von etwa 500 Metern eine Kabeltrasse und auf etwa 300 Metern eine Drainage zur Entwässerung ergänzt. Zudem wurden die Gleis-überwege der André-Citroên-Straße und der Berliner Straße saniert. In die Gleisbaumaßnahme entlang der Linie 7 in Westhoven und Ensen investiert die KVB insgesamt rund 1,6 Millionen Euro aus eigenen Mitteln.

In Weidenpesch finden weiterhin umfangreiche Gleis- und Straßenbauarbeiten auf der Neusser Straße statt. Im Bereich des Lidl-Marktes wurden die ersten zwei von insgesamt sechs Weichen eingebaut. Zur Schallminderung wurde der Gleiskörper teilweise auf einem sogenannten Masse-Feder-System gelagert. Dieses verhindert die Übertragung von Vibrationen des Stadtbahnverkehrs über das Erdreich in die benach-barte Wohnbebauung. Die derzeitige Trennung der Stadtbahnlinien 12 und 15 kann beendet werden, so dass die Bahnen ab heute wieder über ihre vollständigen Linienwege fahren.

Insgesamt investiert die KVB für die Gleisbauarbeiten auf der Neusser Straße rund drei Millionen Euro, die teilweise durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund gefördert werden.

Gleichwohl sind die Bauarbeiten auf der Neusser Straße noch nicht beendet. Ab heute wird die provisorische Fahrbahn für den Autoverkehr in Richtung Kölner Innenstadt vom östlichen Fahrbahnrand auf die Westseite der Neusser Straße verlegt. Der Straßenverkehr in diese Fahrtrichtung kann dann den Baubereich weiterhin passieren; ihm steht eine Fahrspur zur Verfügung. Der Autoverkehr in Richtung Longerich wird weiterhin über die bekannten Umleitungsstrecken geführt und kann die Neusser Straße nicht durchgängig befahren.

Im Oktober, in der zweiten Woche der Herbstferien, folgt der Einbau der nächsten beiden Weichen im Schotterbett an der HGK-Brücke. Hierfür müssen die Linien 12 und 15 noch einmal für vier Tage getrennt werden. Wegen der unterbrochenen Lieferketten in der Corona-Situation konnten nicht alle benötigten Weichen rechtzeitig geliefert werden, um mit einem Trennungszeitraum auszukommen.

Die letzten beiden der insgesamt sechs Weichen werden nach ihrer Lieferung im Laufe des Jahres eingebaut. Hiermit sind dann keine Linientrennung und Beeinflussung des Straßenverkehrs mehr verbunden, da diese Weichen neben der Neusser Straße Platz finden werden. Die komplexe Weichenanlage dient dem Anschluss der neuen Stadtbahn-Abstellanlage an das Liniennetz der KVB. Hier an der Neusser Straße mündet der rund 800 Meter lange Gleisanschluss der neuen Anlage in den Linienweg der Linien 12 und 15.

Zudem wird im November dieses Jahres die Oberleitungsanlage, die der Stromversorgung der Stadtbahn dient, neu aufgebaut. Hierfür ist zunächst die Verlegung der Gleise der Zulaufstrecke zwischen dem Anschluss an der Neusser Straße und der eigentlichen Abstellanlage notwendig. Auch hierfür ist noch eine Trennung an einem Wochenende erforderlich.