Städtepartnerschaft: Das überschattete Jubiläumsjahr
Seit 40 Jahren besteht die Verbindung nach Egg im Bregenzerwald. Doch wegen des Brandes im Februar wird nicht gefeiert.
Burscheid. Samstag Nachmittag treffen Eggs Bürgermeister Norbert Fink und seine Ehefrau Christel in Burscheid ein. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen Annie Nickels-Theis (Bourscheid) und Hans Dieter Kahrl wird Fink um 17 Uhr im Neubaugebiet Rötzinghofen zwei Straßenschilder enthüllen.
Sie sollen die Verbindung Burscheids zu den beiden Partnergemeinden in Vorarlberg/Österreich und Luxemburg symbolisieren - eine Verbindung, die im Falle Eggs schon seit 40Jahren währt.
Eigentlich hätte das Jubiläum an diesem Wochenende viel stärker im Vordergrund gestanden. Zehn Jahre nach der Feier der Partnerschaft in Egg war für gestern Abend ein Festakt im Haus der Kunst vorgesehen gewesen.
Doch dann riss am 8. Februar die Brandkatastrophe im Egger Altenheim eine so tiefe Wunde in das Dorfleben, dass an Feierlichkeiten in diesem Jahr nicht mehr zu denken war: Elf Bewohner erstickten noch in der Unglücksnacht, eine weitere Frau erlag Tage später ihren Verletzungen.
"Ob und wie wir das Jubiläumsfest vielleicht im kommenden Jahr nachholen können, will ich an diesem Wochenende mit Norbert Fink besprechen", sagt Bürgermeister Kahrl.
Die ersten Burscheider Kontakte nach Egg gehen auf Alex Siebel und die Skiabteilung der Burscheider Turngemeinde sowie Ernst Haas vom Orchesterverein Hilgen zurück. Im Mai 1968 bietet die Gemeinde Egg der Stadt Burscheid die Partnerschaft an.
Im Juli stimmt der Burscheider Rat zu und macht sich dann im Herbst auf die Fahrt nach Egg: Dort wird am 5.Oktober 1968 in einer gemeinsamen Sitzung der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet: auf Egger Seite von Bürgermeister Richard Natter, auf Burscheider Seite von Bürgermeister Kurt Ott.
Noch im selben Monat kommt es dann zur ersten Begegnung im Rahmen der Partnerschaft: Turner aus Egg und Burscheid messen sich in einem Vergleichswettkampf in der Hugo-Pulvermacher-Halle.