Einladung erreicht die WfB nicht
Die Meinung der Einzelhändler zur Zukunft der Montanusstraße war gefragt. Doch kaum einer kam.
Burscheid. Ziemlich konsterniert standen die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses im Sitzungszimmer des Rathauses und wussten nicht allzu viel anzufangen mit den Erkenntnissen, die sie zuvor erlangt hatten.
Die Bürgererörterung zum Stadtumbaugebiet West (Bereich obere Hauptstraße und Montanusstraße) am Dienstagabend war eigentlich dazu gedacht, Hinweise und Anregungen von Anwohnern und insbesondere von den ansässigen Einzelhändlern zu bekommen. Zumindest aber hoffte man auf eine Meinung, welche der beiden vorgestellten Varianten einer möglichen künftigen Nutzung des Innenstadtbereichs von größerem Interesse sein könnte.
Doch nichts war es mit aufschlussreichen Meinungen oder Verbesserungsvorschlägen seitens der Einzelhändler. Lediglich acht Zuhörer - darunter eine Einzelhändlerin - fanden den Weg ins Rathaus, um den Ausführungen der Stadtplaner Heike Stichel und Björn Remer zu folgen.
Die anwesenden Bürger sprachen über ihre Belange: eine mögliche veränderte Verkehrsführung und eine Entlastung vom Schwerlastverkehr in der Bergstraße; die fußläufige Verbindung zur Schützeneich; eine drohende Lärmbelästigung durch das geplante Jugendzentrum; die große Einzelhandelskonkurrenz, die derzeit in Leverkusen entsteht.
Kurt Berger vom Stab Stadtentwicklung musste immer wieder erklären, dass es sich lediglich um Rahmenpläne handelt, die einen groben Überblick geben sollen und Rückschlüsse auf Kosten und eventuelle Umlagen auf die Anwohner nicht zulassen.
"Wir sind mit großer Erwartungshaltung in die Veranstaltung gegangen und haben gehofft, Meinungen der Einzelhändler zu bekommen", sagte ein enttäuschter Ausschussvorsitzender Michael Baggeler (CDU). Man habe gerade deshalb zwei Varianten entworfen, um mit den betroffenen Händlern auszuloten, welche davon sinnvoller ist und welche Auswirkungen derartige Baumaßnahmen für die übrige Geschäftswelt haben können. Große Verwunderung herrschte auch bei den Ausschussmitgliedern Ralf ten Haaf (SPD), Jürgen Weidemann (CDU) und Gert Weber (FDP).
"Wir haben keine Einladung bekommen und wussten nichts von dem Termin", erklärte WfB-Pressesprecherin Ute Hentschel gestern auf Nachfrage. Die Auflösung kam dann aus dem Rathaus: Zwar hatte die Stadt eine Einladung verschickt, allerdings war diese bei WfB-Geschäftsführer Axel Breunsbach gelandet, der sich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub befand.
Die Werbegemeinschaft will aber in den nächsten Tagen eine Stellungnahme zu den vorgestellten Varianten abgeben. Entsprechende Pläne waren bereits vor längerer Zeit eingegangen und an die WfB-Mitglieder weitergeleitet worden. Während der letzten Vorstandssitzung der WfB habe man das Thema dann ausführlich diskutiert.
Mehrheitlich bevorzugen die WfB-Mitglieder die Ansiedlung eines hochwertigen Lebensmittelhändlers. "Wir sind der Meinung, dass Konkurrenz das Geschäft belebt", so Hentschel. Das gelte auch für die vielen Leerstände in der Innenstadt.