Burscheid Startschuss für die Gestaltungsoffensive
Die Kommunalpolitik hat sich in einem ersten Schritt für das Entwicklungskonzept in Burscheid ausgesprochen. Auch die Stadt Wermelskirchen konnte gewonnen werden.
Burscheid. Die Kommunalpolitiker haben am Dienstagabend im Stadtentwicklungsausschuss grünes Licht für das so genannte Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK) gegeben, über das in den vergangenen Wochen und Monaten so viel gesprochen wurde. Dementsprechend hat die Verwaltung nun den Auftrag, das Konzept zusammen mit den Stadtplanern des Büros ASS fertigzustellen und den Grundförderantrag für die entsprechenden Mittel zu erarbeiten. Der endgültige Startschuss für die Gestaltungsoffensive in der Stadt soll in einer Sondersitzung von Stadtentwicklungsausschuss und Rat am Mittwoch, 14. Dezember, gegeben werden.
Klaus Becker (SPD) sprach schon vor der diesmal nur skizzenartigen Vorstellung durch Hans-Joachim Hamerla (Planungsbüro ASS) von „einem historischen Schritt in die Zukunft“. Dies allerdings hauptsächlich deshalb, weil sich am Montagabend in entsprechenden Gesprächen eine Kooperation zwischen den Städten Burscheid und Wermelskirchen herauskristallisiert habe. Beide Kommunen wollten im Hinblick auf die städtebauliche Zukunft an der Stadtgrenze (Alte Ziegelei) an einem Strang ziehen. Ein politischer Beschluss solle auch dort noch im Dezember zu Papier gebracht werden. Bürgermeister Stefan Caplan sieht in diesem interkommunalem Ansatz „bessere Förderchancen“ für beide Städte.
Mitglieder aus zwei weiteren Fraktionen sehen nach den vergangenen Präsentationen und der erneuten Vorstellung im Stadtentwicklungsausschuss einen möglicherweise großen Wurf. Hartmut Schepanski (CDU): „Wir waren anfangs ein bisschen skeptisch, ob wir uns das als arme Kommune leisten können. Das ist eine große Chance für Burscheid.“ Und Michael Baggeler (BfB) meinte: „Der Diskussionsbedarf ist nicht mehr sehr groß.“ Das Konzept sei „sehr lobenswert und unterstützenswürdig“. Stadtplaner Hamerla wollte schon vor dieser öffentlichen politischen Bekundung einen Ruck in Burscheid bemerkt haben. „Es ist zu spüren, dass eine Aufbruchsstimmung da ist.“
Ein möglicher Startschuss für das erste aller Bauprojekt soll schon im kommenden Jahr fallen: Für den Umbau der oberen Hauptstraße zur Einbahnstraße (stadtauswärts) mit höherer Verweilqualität unter anderem durch gastronomische Angebote müssten dafür die Fördermittel ebenfalls in der Sondersitzung Mitte Dezember beantragt werden.
Einen Prioritätenkatalog für weitere Projekte stehe derzeit nicht fest. Weiter in der Planung: die untere Hauptstraße als „weiche Fußgängerzone“ und die Anhebung des Gesamtniveaus auf die Plattform der evangelischen Kirche, der komplette Umbau der Montanusstraße mit der Niederlassung eines SB-Marktes mit Drogerie, der Ausbau des Hauses der Kunst zu einem Haus der Kulturen, der Gestaltung des Luchtenberg-Parks mit kantig geschnitten Bäumen, Freilichbühne und Wasserspielplatz zu einem „Kleinod“, die Anbindung des Griesbergs an den Panoramradweg per Steg — all das soll kommen.
Zweifel daran, ob sich alles nur auf Papier schön liest und die Frequenz der Bevölkerung am Ende nicht so ist, wie man sich das wünscht, hat offenbar derzeit niemand. Hamerla: „Wenn die Qualität stimmt, dann kommt die Quantität von alleine.“