Streitgespräch über den BfB-Antrag: Zum besseren Image führt kein Königsweg

Streitgespräch zwischen BfB, WfB und Initiativkreis „Hilgen lebt“ über den BfB-Antrag.

Burscheid. Hitzig war schon der Tonfall vor dem Treffen: „Wenig zielführend“ hatte die WfB-Sprecherin Ute Hentschel den BfB-Antrag in Sachen Stadtmarketing bezeichnet. „Hentschel sollte ihre Funktionen nicht vermischen“, hielt BfB-Fraktionschef Michael Baggeler der Grünen-Ratsfrau entgegen. Hitzig wurde es dann auch in der BV-Redaktion — ehe der Abgang der vier Vertreter des Initiativkreises „Hilgen lebt“, der WfB und des BfB dann doch versöhnlich geriet.

Klar wurde: Obwohl die Wirtschafts- und Werbegemeinschaft im BfB-Antrag zu einem Stadtmarketing-Konzept mit keinem Wort auftaucht, fühlt sie sich auf den Schlips getreten. Hentschel: „Ob nun Stadtmarketing-GmbH oder -Verein: Er soll das machen, was wir schon in der Satzung stehen haben.“

Baggeler ärgert bereits das Vorgehen der Verwaltung: „Ich gehe davon aus, dass sich zunächst der Ausschuss mit einem Antrag befasst und die Verwaltung erst danach Stellungnahmen einholt — es sei denn, man will wie bei der Ehrenamtskarte das Ganze schon vorher in eine ablehnende Richtung bringen.“

Der Antrag beinhalte nur einen Prüfauftrag für eine Stadtmarketing-GmbH, auch orientiert an Beispielen aus Nachbarkommunen. „Ich leugne nicht, dass die WfB bemüht ist, ihrer Satzung gerecht zu werden. Aber das ist nicht ausreichend.“ Dass die Diskussion nur auf die WfB abzielen würde, habe er nicht vorausgesehen. „Es steht außer Frage, dass die WfB Teil der Lösung sein muss. Aber es fehlt der rote Faden und ich möchte Verwaltung und Politik nicht aus der Pflicht entlassen.“

Hentschel verteidigt die Arbeit der WfB: „Wir reißen uns ein Bein aus und haben viel geschafft.“ Das Problem sei, dass die Mitglieder aus Industrie, Handel, Gastronomie und Hausbesitz die Plattform nicht in der Form nutzten, wie es gedacht gewesen sei. „Wir haben sowohl finanziell als auch personell sehr begrenzte Ressourcen. Und mit diesen beschränkten Mitteln stehen wir sehr gut da.“ Aber der Mangel an Personal macht sich gleichwohl bemerkbar: Das Luftballonfest muss in diesem Jahr ausfallen.

Aus der Politik will sich der Initiativkreis „Hilgen lebt“ heraushalten. „Wir sind keine Werbegemeinschaft und Stadtmarketing ist nicht unsere Aufgabe“, sagt Eggert Schiffler. Aber er sieht durch ein Mehr an Organisationen die Gefahr, sich gegenseitig das Wasser abzugraben: „Die Zahl der Ehrenamtlichen wird nicht mehr.“

Ansonsten, so Ulrike Kreffter, habe der Initiativkreis vor allem deswegen so viel Erfolg, weil er unermüdlich „Klinken putze“. Ziel sei ein besseres Dorfleben in Hilgen. Dass sich dadurch auch das Image des Ortsteils positiv entwickelt hat, „ist Ergebnis, aber nicht Ziel unserer Arbeit“, sagt Schiffler.

Dem stimmt Baggeler uneingeschränkt zu. Aber er bleibt dabei: „Es fehlt ein Leitbild, das nach außen kommuniziert wird. Und das ist originäre Aufgabe der Stadt.“