Hans Josef Eitings Roman „Kambuti“: Jagd- und Afrikaerfahrungen
Der Burscheider Hans Josef Eiting verarbeitet in „Kambuti“ eigene Berufs-, Jagd- und Afrikaerfahrungen.
Burscheid. Wahrscheinlich wäre sein Berufsleben einen Roman wert. Hans Josef Eiting war 13 Jahre Berufssoldat und anschließend bis 2011 25 Jahre als Sicherheitschef für die Otto Group und die Gründerfamilie tätig. Bis zum Sommer ist er dort noch als Berater gefragt. Aber über das alles darf der gebürtige Burscheider nichts erzählen oder schreiben.
Doch weil es für einen 61-Jährigen in Altersteilzeit endlich Freiräume gibt, die es früher nicht gab, hat Eiting doch das Schreiben angefangen. Nicht über Otto, sondern über Afrika. „Kambuti“ heißt sein Debütroman, inspiriert von den Aufenthalten auf der Jagdfarm eines Freundes in Südafrika und entstanden, „um den Winter zu überbrücken“.
Denn schreiben hat er immer schon gewollt. „Ich musste als Kind mal zum Schulpsychologen. Der hat meinen Eltern nach der Untersuchung gesagt: Lassen Sie Ihren Sohn nie etwas mit Zahlen machen, aber Schriftsteller könnte er werden.“
Kambuti, eine imaginäre Jagdfarm in Südafrika, ist der Ort, wo Ex-Polizist Jan nach seiner Scheidung ein neues Leben anfangen will. Nach Diamantenfunden bekommt er es mit Söldnertruppen und Mördern zu tun. Und trifft am Ende, zurück in Deutschland, wieder auf seine Ex-Frau.
Ob es so dramatisch auch im wirklichen Leben eines Sicherheitschefs zugeht? Zumindest liebt Eiting das Jagen — vorzugsweise mit Pfeil und Bogen („Keine Trophäen, nur das, was sich später auch in der Küche der Farm verwerten lässt“).
Wenn er nicht in Südafrika auf der Jagd ist, lebt er in einem kleinen Dorf in Norddeutschland. Aber Burscheid hat er nicht vergessen. Seine Großmutter und ab 1952 sein Vater führten die legendäre Gaststätte „Alte Post“ (heute Schlecker) in der Kirchenkurve. Später arbeitete der Vater in der Thielenmühle als Pferdezüchter. „Erst vor 20 Jahren sind die Eltern weggezogen.“
Im Kindesalter hat der BV einige Zeichungen von Eiting veröffentlicht. Jetzt folgt der Bericht über den Roman. Dieser soll nicht der Einzige bleiben: „Das nächste und übernächste Buch stehen schon fest. Aber ich habe ja keinen Druck.“
Hans J. Eiting: „Kambuti“, Books on Demand, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8448-2554-1, 344 S., 19,90 Euro