Energie wird teurer Strom- und Gaspreis wird ab April deutlich angezogen

Burscheid. · Belkaw-Kunden zahlen bei gleichem Verbrauch im Schnitt etwa 170 Euro im Jahr mehr.

Auch wenn die Gasuhr genauso läuft wie im vergangenen Jahr: Es wird deutlich teurer.

Foto: dpa/Jörg Sarbach

Vor etwa einem Jahr ist die Gassparte der Stadtwerke an die Belkaw übergegangen. Genau daran werden sich jetzt viele Burscheider mit der aktuellen Ankündigung einer saftigen Preissteigerung des Versorgers mit Sitz in Bergisch Gladbach erinnern. Tatsächlich wird aber über diese Entwicklung auf dem Energiemarkt schon lange berichtet. Grund sind demnach die höheren Beschaffungskosten.

Damit die Erhöhung beim Gaspreis nicht noch in der aktuellen Heizphase durchschlägt, so heißt es zumindest aus dem Hause der Belkaw, werde erst zum ersten April erhöht. Im vergangenen Jahr mündete da hierzulande schon fast der Frühling in den Hochsommer.

Allerdings kommt selbst nach Berechnungen der Belkaw einiges auf die Verbraucher zu, zumal auch die Strompreise ordentlich in die Höhe gehen. „Das ist sicherlich ein Batzen“, bestätigt Belkaw-Sprecher Igor Hradil. „Aber die Belkaw konnte lange Zeit die Preise stabil halten. Jetzt ist der ganze Energiemarkt in Bewegung geraten.“ Es sei nicht möglich, diese Erhöhungen abzufedern oder gar zu kompensieren.

Beim Strom seien die Grundversorgung als auch die Verträge FairRegio plus und TradeRegio plus von der Erhöhung betroffen. Für einen so genannten Musterkunden steige der Strompreis im Vertrag FairRegio plus um 5,20 Euro im Monat; beim Erdgas steigen laut Belkaw die Preise für einen Musterkunden im Vertrag FairRegioplus um rund 8,90 Euro im Monat. Das sind zusammen knapp 170 Euro im Jahr zusätzlich an Energiekosten für den durchschnittlichen Haushalt.

Der Strompreis für die Privat- und Gewerbekunden der Belkaw sei ab April gekennzeichnet von steigenden Beschaffungskosten aufgrund stark gestiegener Preise an den Energiebörsen sowie gestiegenen Umlagen für die Förderung von Offshore-Energie (Wind-Energie). Dies werde durch leicht sinkende andere Umlagen nicht völlig kompensiert. Außerdem gebe es Steigerungen bei den staatlich regulierten und genehmigungspflichtigen Netzentgelten, die wesentlicher Bestandteil der Stromrechnung bei Privat- und Gewerbekunden sind. Sprecher Igor Hradil weist aber bei dem Strompreis darauf hin, dass die Preise drei Jahre stabil gehalten worden seien. Die durchschnittliche Preissteigerung beträgt nun sieben Prozent.

Beim Erdgaspreis kommt es noch dicker. 9,2 Prozent beträgt hier die Preissteigerung. Gründe für die steigeden Gaspreise seien Preissteigerungen beim Gasbezug sowie bei weiteren Preiskomponenten (Bilanzierungsumlage). Beim Vertrag FairRegio plus ergebe sich für einen Kunden mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden eine Preissteigerung um rund 107 Euro pro Jahr.

Bei einem Kunden in der Erdgasgrundversorgung betrage die Preiserhöhung im selben Verbrauchsfall rund 130 Euro pro Jahr oder 10,90 Euro im Monat. Dies entspricht rund zehn Prozent.

Igor Hradil betont, dass auch nach der Preiserhöhung die Belkaw mit ihren Gaspreisen im Mittelfeld vergleichbarer Unternehmen liege.