Tauziehen um den Markt

Stadt und WfB reagieren auf den Protest aus der unteren Hauptstraße. Der Hauptausschuss wird erneut beraten.

<strong>Burscheid. Voraussichtlich nach der Sommerpause wird sich der Hauptausschuss noch einmal mit dem Wochenmarkt und der Situation in der unteren Hauptstraße befassen. Das hat Beigeordneter Stefan Caplan nach dem Protest der neu gegründeten "Interessengemeinschaft stationäre Einzelhändler und Marktstände Untere Hauptstraße" angekündigt. Wie berichtet wollen sich die Händler nicht mit der Entscheidung zufriedengeben, den Wochenmarkt in der Kirchenkurve zu belassen.

Allerdings, so Caplan, wundere ihn der Zeitpunkt der Kritik. Gerade würden seitens der Verwaltung Vorschläge von CDU und SPD geprüft, durch eine Neuordnung der Stände das Nebeneinander von Einzelhandel und Markt verträglicher zu machen. Auch seien "Wir für Burscheid" (WfB) und Marktgilde im Gespräch, um duch weitere gemeinschaftliche Aktionen für mehr Attraktivität des Wochenmarktes zu sorgen.

Eine bessere Verteilung von Straßensperrungen in der Innenstadt infolge von Straßenfesten könne, so der Beigeordnete, in Erwägung gezogen werden. "Man kann aber sicher nicht sagen, dass eine Sperrung kontraproduktiv für den Einzelhandel ist." Das sieht auch die WfB-Vorsitzende Ute Hentschel so: "Die Kollegen haben beim Frühlings- und Familienfest super Umsätze gemacht. Da ist die Sperrung die Kröte, die man schlucken muss."

Im Schreiben der IG an Bürgermeister Kahrl hatte es dazu geheißen: "Die WfB, die fast ausschließlich aus Mitgliedern der mittleren und oberen Hauptstraße besteht, hat selbstverständlich großes Interesse am Verbleib des Marktes in der unteren Hauptstraße (,Lieber Sankt Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ andere an!’)."

Buchhändler Michael Greiner, selbst nicht WfB-Mitglied, will diesen Passus aber nicht als als indirekten Vorwurf verstanden wissen, die WfB sei für den heutigen Marktstandort, um der Konkurrenz in der unteren Hauptstraße zu schaden. "Es geht um die Straßenabsperrung, die niemand gerne vor seinem eigenen Laden haben möchte, dann schon lieber bei anderen."

Die Interessengemeinschaft favorisiert die Bahntrasse in der Innenstadt als Ort für Feste. "Die Investition für eine Asphaltierung würde sich schnell amortisieren, wenn Sie die Fläche in der aktionsfreien Zeit an Langzeitparker vermieten würden", glauben die Unterzeichner.

Ute Hentschel sieht angesichts der Dauerdiskussion um den Markt derweil noch eine "allerletzte Lösung", wenn sich nach einem weiteren Jahr keine Besserung abgezeichnet habe: "Dann muss man überlegen, ob sich der Markt überhaupt noch lohnt."