Theater: Petticoat, Elvis-Tolle und Tanzmusik

Zum 70-jährigen Jubiläum des Kaltenherberger Heimatvereins bringen Jugendliche die 50er Jahre auf die Bühne.

Burscheid. Einen recht lebhaften Beitrag zum 70-jährigen Jubiläum des Kaltenherberger Heimatvereins im Jahr 2008 steuert die vereinseigene Jugend-Theatergruppe bei. Die Jungen und Mädchen im Alter zwischen sieben und 16 Jahren wollen im Januar mit dem Stück "Knies, Knaas und Rock ’n’ Roll" brillieren.

Das Stück spielt im Jahr 1958, anlässlich der Burscheider Kirmes. Die Schauspieler lassen die Zeit von Petticoat, Elvis-Tolle und Tanzmusik wieder aufleben. Kern der Geschichte ist die Romeo-und-Julia-Variante, deren Protagonisten in diesem Fall aus zwei verfeindeten Burscheider Bäckerfamilien stammen. Es geht hoch her; sogar die obligatorische Kirmes-Klopperei darf nicht fehlen.

Stolz verweisen einige der Mitspielenden darauf, dass sie selbst die Idee zu dem Stück skizziert haben: "Wir hatten die Idee und Waltraud Küpper hat sie dann in Worte und Text umgesetzt." Die erfahrene Theaterleiterin hat - wie gewohnt - ein mitreißendes Stück daraus geschrieben. Bei den Proben hält sie alle Fäden fest in der Hand. Denn die jungen Darsteller sind noch nicht textsicher und so mancher Nebenschauplatz lenkt leicht von dem eigentlichen Stück ab.

Die zukünftigen Stars des Rampenlichts müssen auf ihrem Weg von Burscheid zum Broadway so manches Hindernis überwinden. Denn nicht nur der Text will auswendig gelernt werden.

Da der Kaltenherberger Heimatverein sich die Pflege der hiesigen Sprache, das Buescheder Platt, auf die Fahnen geschrieben hat, muss auch der Theater spielende Nachwuchs "Platt kallen". Da aber heutzutage in den wenigsten Familien noch Platt gesprochen wird, lernen die Kinder und Jugendlichen den Dialekt wie eine eigenständige, fremde Sprache: "Das ist wie Vokabel lernen in der Schule", erläutert einer der Heranwachsenden.

Auf die Nachfrage, warum sie sich in ihrer Freizeit freiwillig diesen Mühen unterziehen, folgt prompt die Antwort: "Na, weil’s Spaß macht! Wir haben bei den anderen Stücken schon mitgespielt und schließlich haben wir bei den Treffen und Proben ja auch viel Spaß."

Diese Begeisterung und die Vorfreude auf die Aufführungen stecken an und der Funke springt rasch auf die Beobachter über. Die Zuschauer dürfen gespannt sein.