Ziegeleigelände: Planungen treten auf der Stelle

Wermelskirchen will nicht, Burscheid kann nicht.

<strong>Burscheid. Einen Seitenhieb in Richtung Wermelskirchener Rathaus konnten sich die Protagonisten am Dienstagabend nicht verkneifen. Der dortige Hausherr, Bürgermeister Eric Weik, hatte kurzerhand seine Teilnahme an der öffentlichen Versammlung zur Zukunft des Ziegeleigeländes in Hilgen abgesagt, zu der der Initiativkreis Hilgen (IKH) der CDU ins Hotel "Zur Heide" eingeladen hatte. "Wir bedauern sehr, dass Herr Weik die Gelegenheit nicht wahrgenommen hat", ließ Burscheids CDU-Vorsitzender Michael Baggeler wissen. Die Art und Weise der Absage führe zu Irritationen. Der Initiativkreis in Person von Bernhard Cremer zeigte sich auch nicht besonders erfreut über den Korb, hatte aber mit Wermelskirchens CDU-Parteichef Volker Schmitz und dem Fraktionsvorsitzenden Klaus Seeger für Ersatz aus den eigenen Reihen gesorgt. Schmitz erklärte den Anwesenden auch gleich, warum das Thema in der Nachbarstadt nicht wirklich eines ist: "Die Absage zeigt, dass man sich mit Angelegenheiten außerhalb des Stadtzentrums nicht beschäftigen will." Das Gelände der alten Ziegelei befindet sich zwar auf Wermelskirchener Stadtgebiet, aber eben im Grenzbereich zu Hilgen. Seit vielen Monaten liegt das Thema im Wermelskirchener Stadtentwicklungsausschuss auf Eis. In Burscheid hingegen sitzt man nach Aussage von Baggeler "auf heißen Kohlen" und befürchtet irgendwann eine unangenehme Überraschung. Die einen wollen nicht, die anderen können nicht. Unterschiedlicher könnten die Positionen nicht sein.

Das 60000 Quadratmeter große Gelände ist derzeit in Privatbesitz und als Sondernutzungsfläche ausgewiesen - laut Schmitz bislang für Rehabilitationsmaßnahmen wie Kliniken. Zudem stehe es unter Naturschutz und auch der historische Ringofen und der verbliebene Schornstein seien aufgrund des Denkmalschutzes ein Problem bei der Umgestaltung.

Für Michael Baggeler ist eine gewerbliche Nutzung keine gute Lösung. "Es wäre problematisch, weil es für Hilgen ein höheres Verkehrsaufkommen bedeuten würde." Außerdem bestehe die Gefahr, dass bestimmte Unternehmen viel Fläche in Anspruch nähmen, jedoch wenig Arbeitsplätze und keine Kaufkraft bereitstellten. Die Möglichkeit der Errichtung einer Schule sei hingegen auch für die Hilgener nicht uninteressant.

Die Parteifreunde aus Wermelskirchen und Burscheid waren sich aber einig, eine für beide Städte vernünftige Lösung zu finden. Aus dem Publikum gab es jedoch einige Bedenken, ob das Gelände überhaupt auf Vordermann gebracht werden kann. Werner Kubitzki schlug vor, erst einmal mit den Eigentümern über das weitere Vorgehen zu sprechen, bevor man sich mit konkreten Plänen beschäftige.