Tödlicher Wechsel der Kunststile
Franz-Josef Mundt hat seinen dritten Roman vorgelegt.
Burscheid. „Kölscher Klüngel ist keine Erfindung der Neuzeit.“ Mit dieser kleinen satirischen Binsenweisheit begann Franz-Josef Mundt seine kurze Begrüßung am Freitag in der Buchhandlung Hentschel.
Er weiß, wovon er spricht. Auch in seinem dritten Roman mit dem Titel „Das Lächeln der Teufelsfratzen“ wird um Pfründe, Ehre und Macht gepokert, gelogen, einander ausgespielt und sogar gemordet.
Seit 1978 wohnt der Autor in Burscheid. Er war Gymnasiallehrer für Geschichte, Geografie und Sport. Seine Passion ist die Geschichte im rheinisch-bergischen Raum. So hat er auch in seinem neuesten Roman das Ur-Menschliche in vielen Facetten geschildert.
In einer fast zweistündigen Lesung stellte Mundt einige der Personen vor, denen er anhand seiner umfangreichen Recherchen in Archiven und Museen Fleisch und Blut gegeben hat. Dabei waren die Verbindungen zu seinen ersten beiden Romanen „Macht aus Stein und Glaube“ und „Die Entstehung der Klostermühle“ unverkennbar.
Was brachte ihn zu dem Entschluss, zum dritten Mal ins volle Menschenleben des frühen Mittelalters zu greifen? Franz-Josef Mundt mit leisem Lächeln: „Eine Leserin bestand auf einem Happy End zweier Nebenfiguren, die im zweiten Band auftauchen. Das reichte natürlich nicht als Stoff. Dann erfuhr ich durch eine Ausstellung von Kunstwerken aus ganz Europa, welch bedeutendes Zentrum Köln im 12. Jahrhundert war in künstlerischem und handwerklichem Können. Diese Erkenntnis wurde zur Grundidee meiner Geschichte.“
Unter den interessierten Zuhörern saß auch Maren Triefelstorf (Köln). Franz-Josef Mundt war ein Berufskollege ihres Mannes. Seit ihrer Bekanntschaft mit dem Burscheider Autor gilt ihr Interesse ebenfalls der Geschichte rund um Köln und das Bergische Land. „Dass der allmähliche Wechsel vom romanischen zum gotischen Kunststil die Protagonisten in so tödlich-feindliche Lager spaltete, war für mich neu.“
Das 380 Seiten starke Werk ist im Sutton-Verlag (Bielefeld) erschienen.