Burscheid Umbau: Positive Stimmung bei Händlern und Eigentümern
Etwa 80 Zuhörer kamen zur Infoveranstaltung zum geplanten Umbau der oberen Hauptstraße. Kritische Fragen gab es nur wenige.
Burscheid. Bürgermeister Stefan Caplan hatte es schon befürchtet, als die ersten Interessenten um 18.30 Uhr in den Sitzungssaal gekommen waren: Die aufgestellten Sitzgelegenheiten würden nicht ausreichen für die Infoveranstaltung zum geplanten Ausbau der oberen Hauptstraße für die Bewohner, Eigentümer und Händler. Gezielt waren zwar nur diese eingeladen worden, doch auch aus anderen Teilen der Hauptstraße und anderweitige Interessenten wie Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins waren in den Sitzungssaal gekommen.
Zum eigentlichen Start der Veranstaltung um 19 Uhr fanden etwa 80 Zuhörer auch auf den zusätzlich aufgestellten Sitzen einen Platz. Wenn auch etliche von ihnen Planer verschiedener Büros, der Stadt und den Technischen Werken waren, so zeigte die Resonanz doch ein großes Interesse an dem Auftakt-Bauprojekt des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes (IEHK). Und wer anfangs anhand des Gemurmels in den Reihen mit durchaus negativen Kommentaren gedacht hatte, die Stimmung könne sich gegen die Pläne von Verwaltung und Politik richten, die Stadt modern „durchzustylen“, sah sich getäuscht. Wohlwollende Bekundungen für die Beiträge der Planer, kaum kritische Fragen und ein harmonisches Frage- und Antwortszenario bestimmten den zweistündigen Abend.
Fast wie ein Stimmungsbild der Veranstaltung wirkte da die Bewertung der Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins, Irmtraud Vorkauf, die mit ihren Mitgliedern immerhin sehr viel Grün für viel Steine auf „ihrem“ Platz vor der Kreissparkasse verlieren wird. „Ich war anfangs skeptisch. Aber ich habe eben gedacht, das wird ganz toll. Man muss ja auch an den Zeitgeist denken.“
Kopfschüttelnd wurde zwar von manchem Zuhörer quittiert, dass Radfahrer entgegengesetzt der künftigen Einbahnstraße (und demnächst auch durch die mittlere Hauptstraße) rollen sollen, doch der Bürgermeister stellte dazu auch einen massiven öffentlichen Wunsch fest. Es sei eine der häufigsten Anregungen der Bürger, die in der Verwaltung registriert würden. Und zur Frage der Parkplatz-Reduzierung gebe es keine Alternative, wenn man denn wirklich mehr Aufenthaltsqualität etwa durch Flächen für Außengastronomie bekommen wolle.
Einen bislang nur auf Papier geplanten Baum in Höhe der Hausnummer 11 (neben der Lindenpassage) der laut Eigentümer bei einer Realisierung vor einer Einfahrt und Feuerwehrbewegungszone stehe, wolle man notfalls verrücken. Die Anregung der Einrichtung von Ladezonen unter anderem vor der Metzgerei Daum & Eickhorn solle überdacht werden.
Beruhigend wirkte auf die Eigentümer, dass nicht vorhandene Kanäle zu den Häusern zwar möglicherweise künftig gezogen und angeschlossen werden müssten, aber die Investition nicht aufgebürdet werde. „Die sind für sie kostenfrei“, so Werner Grauvogel, Kanalexperte bei den Technischen Werken. Ähnliches gelte für die Lichtschächte, die bei einer Anhebung des Niveaus der Straße angepasst werden müssten.
Freilich werden die Eigentümer für die die gesamte Maßnahme anteilmäßig zahlen. Allerdings werden in einer Sondersatzung nur 40 statt 70 Prozent veranschlagt. „Es wird nie mehr ansatzweise zu solchen Konditionen gehen“, so Chefplaner Hans-Joachim Hamerla.