Umweltwoche: Abfall auf dem Stundenplan

Schüler der Friedrich-Goetze-Hauptschule erforschen, was drinsteckt, im Müll.

Burscheid. Müll ist Müll. Denkste. So ein Getränkekarton zum Beispiel. Papier, Aluminium, Kunststoffbeschichtung. "Den zu recyclen, ist fast unmöglich", sagt Volker Dichmann und verzieht, ganz Abfallberater beim Bergischen Abfallwirtschaftsverband, das Gesicht.

Um das auch den Schülern der Friedrich-Goetze-Hauptschule zu verdeutlichen, verlangt Dichmann schon mal Fleißarbeit. Und so puzzeln die Schüler der 6a in ihrer Projektwoche Getränkekartons und Computertastaturen auseinander, um zu sehen, was den nun eigentlich drinsteckt, im Müll.

Nicht immer fruchten die Bemühungen sofort, das sagt auch Dichmann, als sein Blick auf eine Wasserflasche aus Plastik fällt, die eine Schülerin mit zum Unterricht gebracht hat: "Es zählt, was zusammenkommt." Die Nachhaltigkeit ist auch das Geheimnis bei Erziehungsfragen. "Es ist toll, Schüler wiederzutreffen und zu sehen, dass sie nach und nach verinnerlicht haben, was wir im Unterricht besprechen."

Dennis hat Dichmann bereits bekehrt. In der Projektwoche, die der Abfallberater betreut, steht auch ein Besuch des Lippewerks der Firma Remondis auf dem Stundenplan. Wenn Dennis von der Führung durch das Werk erzählt, breitet er die Arme aus: "Riesig - und überall Müll."

Der Zwölfjährige begleitet das Projekt der 6a als Fotograf, dokumentiert alles, was er und seine Mitschüler erleben. Im Abfalltest hat Dennis als einer der Besten abgeschnitten und 43 von 50 Punkten geholt. Jetzt will er sich bessern.

"Den Kakao im Karton kaufe ich nicht mehr und das Papier bringe ich zur Altpapiertonne." Ob Müll ein dröges Thema ist? Dennis schüttelt den Kopf, Lehrerin Sabine Haensler denkt kurz nach, sagt dann bestimmt: "Nein." Wichtig sei, wie bei jedem Thema, den Stoff anschaulich zu vermitteln.

In der Projektwoche könnten die Schüler selbstbestimmt arbeiten: "Wir müssen die Theorie und die vielen Zahlen in Handlung umsetzen." In der Projektwoche sei das gelungen. Die Schüler haben Theorie gepaukt, aber auch ein Abfallquiz entwickelt, aus Müll Alltagsgegenstände gebaut und Plakate zum Thema gefertigt.

Am Freitag stellen sie ihre Projekte am BAV-Stand auf dem Umweltmarkt vor. Müll ist eben nicht gleich Müll.