Umzug des Kirchenkreises kann sich bis November verzögern
Die Glasfaseranbindung ist noch nicht geklärt. Und der Raumbedarf ist größer als gedacht.
Burscheid/Leverkusen. Der Umzug des Kirchenkreises Leverkusen in das ehemalige Internat auf dem Schulberg verzögert sich möglicherweise um mehrere Monate. Das wurde auf der Kreissynode am Wochenende in Leverkusen-Rheindorf bekannt. Bisher war als offizieller Betriebsstart der 1. September vorgesehen gewesen.
Ein Knackpunkt ist die Glasfaseranbindung der künftigen Verwaltungszentrale. Die Verhandlungen mit möglichen Anbietern sind noch nicht zum Abschluss gekommen. Außerdem musste das Raumprogramm im Zuge der Verwaltungsstrukturreform mehrfach geändert werden.
Künftig werden die bisher fünf Verwaltungen im Kirchenkreis zu einer einzigen zusammengefasst, die dann für den Kirchenkreis und seine 13 Gemeinden zuständig ist. Der Start der gemeinsamen Verwaltung unter der neuen Leitung von Michael Posthaus soll aber, möglicherweise noch dezentral, auf jeden Fall Anfang September erfolgen.
Mittlerweile ist auch klar, dass es aufgrund des größeren Platzbedarfs keine Vermietungen von Flächen innerhalb der neuen Zentrale geben wird. Die Kosten des bisher auf gut 4,5 Millionen Euro taxierten Bauprojekts erhöhen sich voraussichtlich um 8,6 Prozent auf knapp fünf Millionen. „Aber finanziell sind wir auf der sicheren Seite“, versicherte Peter Berger, Vorsitzender des Finanzausschusses. Sollte der Termin 1. September kippen (die endgültige Entscheidung fällt Ende Juni), soll stattdessen der 1. November angestrebt werden.
Hauptthema der Synode war die umstrittene Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit — Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“, die vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland vor einem Jahr herausgegeben worden war. Sie erkennt die Vielfalt privater Lebensformen an. Dabei sei nicht die Form entscheidend, sondern der verantwortliche, respektvolle, fürsorgliche und verlässliche Umgang miteinander.
Nach der Vorstellung der Orientierungshilfe durch Doris Sandbrink, stellvertretende Leiterin des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Nordrhein, schloss sich eine Podiumsdiskussion an. Beteiligt waren neben Sandbrink und Superintendent Gert-René Loerken die stellvertretende Leiterin der Polizeiwache Leichlingen, Iris Hemmeter, Helga Vogt, Fachbereichsleiterin Soziales in der Stadtverwaltung Leverkusen, sowie der Kinderarzt und -neurologe Jonas Kreth.
Dabei wurde dem EKD-Papier eine große Lebensnähe bescheinigt. Entscheidend seien aber nicht immer wieder neue Verlautbarungen, sondern die Praxis im Quartier vor Ort. Und da gibt es noch Handlungsbedarf. So werden Familien, die Adressaten diakonischer Angebote sind, noch zu wenig auch als Teil der der jeweiligen Kirchengemeinde begriffen. Zudem ist die Vernetzung mit anderen Trägern von Beratungs- und Hilfsangeboten noch ausbaufähig.