Urwaldbilder und Schuhe aus Papier
Ferienprojekt: Am Samstag wurde mit einer Vernissage die Ausstellung der Kinder-Kunst-Tage eröffnet.
Burscheid. Oma, Opa, Eltern und Geschwister der jungen Künstlerinnen und Künstler warteten am Samstag geduldig vor dem Eingang zum evangelischen Gemeindehaus. Pünktlich um 18 Uhr begrüßte Anke Theron-Schirmer dort die zahlreichen Besucher. Bereits zum 9. Mal war damit die Vernissage zum Abschluß der Kinder-Kunst-Tage eröffnet.
In jedem Frühjahr, nach den Osterfeiertagen, werden alle Räume im Gemeindezentrum zu Ideenwerkstätten besonderer Art. Interessieren sich Mädchen und Jungen von neun bis vierzehn Jahren heute noch für eigenes Basteln, Malen oder Werkeln? Die fünfzehn jungen Team-Mitarbeiter und ihre Leiterin sind immer wieder erstaunt: "Es werden von Jahr zu Jahr mehr Bewerber, die an diesen Kinder-Kunst-Tagen teilnehmen möchten, denen wir aber leider absagen müssen. Selbst die erfreulich großzügige finanzielle Unterstützung durch die Kreissparkasse Köln, die Richartz-Bertrams-Stiftung und den Förderverein ändert nichts daran, daß unsere Kapazitäten nur für maximal 35 Teilnehmer reichen."
Was an den Wänden und auf den Tischen zu bewundern war, bestand diesmal hauptsächlich aus Papier! Da gab es bunte Gesichter auf schwarzem Grund nach Art der Archimboldo-Pflanzenarrangements. Aus Hochglanzfotos ausgeschnittene Frauenköpfe schauten von großen Leinwänden herab, ergänzt durch gemalte Körper, angenähert der plakativen Kunst von Gustav Klimt.
Eine andere Gruppe hatte sich Henri J.F. Rousseau zum Vorbild genommen und collagenhafte Urwaldbilder erstellt. Ob Wände, Decke oder Tische - der gesamte Jugendraum war bestückt mit kunstvollen Papierfliegern, Riesen-Lampions, poppigen Tapetenbahnen, Kleisterbildern, Papierschmuck oder Origami-Figuren.
"Hallo Du! Was hast du denn da für coole Schuhe?" "Die sind aus Papier und Pappe! Selbstgemacht!" "Solche möchte ich auch haben!" Mit diesem und ähnlichen kurzen "Interviews" erklärten zwei der Künstler aus den einzelnen Gruppen die Herstellung der hübschen Dinge. Mit Spannung hatten sie erwartet, wie die Ergebnisse ihrer fleißigen Arbeit bei den Besuchern ankommen würden. Schließlich hatten sie die ganze Woche daran gewerkelt.
Als Ergänzung zum Thema "Papier" war am Donnerstag ein Besuch im Rheinischen Industriemuseum angesagt. In der Papiermühle "Alte Dombach", Bergisch-Gladbach, konnten sie selbst ausprobieren, wie aus undefinierbarem Brei Papierbögen geschöpft werden. Bis zum Beginn der Sommerferien bleiben alle Kunstobjekte im Gemeindehaus ausgestellt. Dann findet eine feierliche Finnissage statt. Wer außerhalb der normalen Öffnungszeit der Gemeinderäume Interesse an einem Rundgang hat, kann sich bei Anke Theron-Schirmer melden.