Engelrath: Ein Ort für vermögende Burscheider
In der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Ortschaft eine wahre Blüte. Heute schweift der Blick über die Apfelwiesen.
Burscheid. Wenn im Spätsommer die Äpfel rot aus dem Laub leuchten, drosseln die Autofahrer das Tempo: der Blick über die Apfelwiesen des Obstgutes Engelrath an der B 51 hinunter ins Eifgental ist wunderschön. Die Äpfel - und nicht nur die - werden im Laden des Hofgutes verkauft, der sich inzwischen zu einem von Einheimischen und Auswärtigen begehrten Geschäft mit großem Sortiment entwickelt hat und durch einen Anbau an der linken Seite des alten Hauses Engelrath wesentlich vergrößert wurde. Engelrath, auch heute noch mit eigenem Straßenschild, war um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine der beliebtesten Ausflugsstätten der Region und noch mehr als Straßerhof Ziel des Fremdenverkehrs und wichtigste Übernachtungs- und Einkehrstation für Besucher Altenbergs. Ob wirklich Goethe, Lavater und Mendelssohn in Engelrath "geweilt und getafelt" haben, wie Paula Roevenstrunck in ihren Erinnerungen aufgeschrieben hat, lässt sich heute nicht mehr beweisen.
Der Name Engelrath (im Burscheider Platt "Engelrod" mit offenem "o") ist vermutlich aus einer Verbindung des Personennamens Engilo oder Engil mit dem Verb "roden" entstanden und weist auf eine erste Besiedlung zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert hin. Möglich ist jedoch auch eine Verbindung mit einer Verkürzung des Personennamens Engelbert.