"Alte Wege auf neue Weise gehen" Wandern als Gedächtnistraining

Auf drei Kilometern werden mitten in der Natur Geist und Körper gestärkt.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. „Alte Wege auf neue Weise gehen“, Natur und Kultur erleben und dabei Ausdauer und Gedächtnis stärken. Ein starkes Konzept, erarbeitet von Margarete Laars aus Leverkusen. Aufgrund ihres Studiums und ihrer Erfahrungen im Bereich Älterwerden und Gesundheit spezialisierte sie sich auf diese Aspekte.

Sonntagvormittag trafen sich sieben Herren und acht Damen an der Lambertsmühle — alle ausgerüstet für einen drei Kilometer-Fußmarsch in Richtung Gut Landscheid und wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Monika Müller aus Leverkusen lernte bei dieser Gelegenheit die ehemalige Bannmühle im Tal erstmalig kennen. „Wir wohnen zwar nur wenige Autominuten entfernt, aber von dieser urigen Mühle, von ihrer Geschichte und der wunderschönen Umgebung hatte ich bisher nur gehört. Bei dieser Wanderung wurde mir deutlich, wie wenig man im Alltag auf seine sogenannten normalen Funktionen achtet. Bewusstes Atmen, Kontrolle bestimmter Bewegungen - manches von dem, was als beschwerlich einfach hingenommen wird, könnte vermieden werden.“

Margarete Laars führte die Gruppe auf romantischen Waldwegen zu insgesamt acht ausgesuchten Haltepunkten. Dort wusste sie, viel Interessantes aus der Geschichte zu erzählen, dass selbst Burscheider Mitwanderern nicht immer präsent war.

Es gab dann bestimmte Begriffe in Bezug auf die Örtlichkeit, die sich jeder Teilnehmer merken sollte und am Ende beweisen konnte, dass diese alle noch sozusagen im Gedächtnis gespeichert waren.

Ebenso wichtig wie das Training für die „grauen Zellen“ sind Laars die moderaten Übungen für Muskeln und Gelenke. Außer dem „Fuß für Fuß“ im Gehen bekamen auch die Schultern, Arme und Hände etwas zu tun. Unterhaltsam und locker verlief das komplette Wander-Gedächtnis-Training bis zur Rückkehr am Mittag und trug die heitere Stimmung auch hinein in den kleinen Festsaal der Lambertsmühle zu Kaffee und bergischen Waffeln.

Dort wartete noch eine letzte Herausforderung - Margarete Laars verteilte „Testbogen“ in zweierlei Kategorien. Denksport-Aufgaben konnten sofort gelöst werden; und wenn es hier und da hakte, welcher Begriff wohl gesucht wurde, dann half der nette Tischnachbar gerne weiter. Auf dem zweiten Bogen gab es viele Tipps für leichte sportliche Übungen, die sich zu Hause, also auch ohne Fitnessstudio, durchführen lassen.

Manfred Jautelat war bereits 2014 auf der ersten dieser Veranstaltung dabei. Obwohl er hauptsächlich lieber das Fahrrad benutzt, genießt er auch die Vorzüge solch einer Fortbewegung in der voll erblühten Natur, dazu noch in Verbindung mit kulturellen Bezügen.

Eine Besonderheit eigener Art sahen die Teilnehmer eine gewundene Treppe höher: Ruth Schnitzler (93) erklärte in ihrer munteren Art ihr persönliches Lieblings“Sport“-Gerät: den voluminösen Webstuhl mit all seinen handwerklichen Finessen.