WfB-Beitritt als psychologische Unterstützung
Dass die Stadt Mitglied der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft wird, ist politisch nicht unumstritten.
<strong>Burscheid. Darf die Stadt Mitglied in der Wirtschafts- und Werbegemeinschaft "Wir für Burscheid" (WfB) werden? Die Kommunalaufsicht, von Bürgermeister Hans Dieter Kahrl hierzu im Vorfeld einer politischen Abstimmung befragt, sagt ja. Die Kommunalpolitik dagegen ist unsicher. Selbst innerhalb der größten, der CDU-Fraktion, schwankt das Meinungsbild. Dennoch stimmte der Hauptausschuss am Dienstagabend mehrheitlich für eine Mitgliedschaft. Eine klare Gegenstimme kam lediglich von FDP-Fraktionschef Rolf Mebus, ansonsten blieb es bei Enthaltungen, auch wenn sich die Kritik an dem Eintritt der Stadt in den Verein in einigen politischen Stellungnahmen zuvor durchaus gravierender angehört hatten.
Der Beitritt zu einem Verein durch die Behörde - für Rolf Mebus ist es ein Schritt zu viel des behördlichen Engagements. "Wo ist die Grenze?", fragte er mit Blick auf zahlreiche andere eingetragenen Organisationen in der Stadt ohne entsprechenden Schulterschluss mit dem Vertreter einer kommunalen Schaltstelle.
Der Bürgermeister stellt jedoch einen anderen Aspekt in den Vordergrund. Schließlich hätten der Verein WfB auf der einen Seite und die Stadt auf der anderen Seite ein einheitliches Ziel: die Wirtschaft nach vorne zu bringen. Durch einen Vereinsbeitritt werde die Zusammengehörigkeit bei dieser Zielsetzung nach außen auch deutlich dokumentiert. "Vom Psychologischen halte ich das für eine ganz wichtige Geschichte", meinte Kahrl.
Der SPD war dagegen offenbar wichtig, dass keine zusätzlichen Personalkosten durch Sitzungen und anderweitiges Engagement entstehen. Die Kosten für die Mitgliedschaft von 120 Euro pro Jahr seien dagegen "nicht das Salz in der Suppe", meinte Fraktionsvorsitzender Dieter Müller. Bürgermeister Hans Dieter Kahrl bestätigte dann auch, dass Siegfried Kempf, zuständig für das städtische Stadtmarketing, keinen Obolus für seine Tätigkeit erhalten werde.
CDU-Fraktionschef Jörg Baack befürwortete den Beitritt mit dem entsprechenden Signal: "Stadt und Verein ziehen an einem Strang." Zudem sei es nicht so, dass die Stadt nicht bereits Mitglied in Vereinen ist - beispielsweise im Altenberger Domverein.