Buschfeuer in Australien Mülheimerin sammelt Stoffbeutel für verletzte Koalas

Mülheim · Stoffbeutel aus Deutschland sollen Jungtieren in Australien helfen, die bei den Buschfeuern verletzt worden sind. Die Taschen sollen ein Ersatz für den Beutel der Mutter sein.

Die 44-jährige Gertje Forlong zeigt einen Koala-Tagesack und gespendete Stoffbeutel, die nach den Buschbränden in Australien für die verletzten Koalas und Kängurus benötigt werden.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Seit Jahresbeginn sammelt Gertje Forlong selbstgenähte Stoffbeutel, um sie zu den Auffangstationen für Koalas, Wombats oder Kängurus zu bringen. Die Taschen sollen ein Ersatz für den Beutel der Mutter sein - viele Jungtiere müssen nach der Rettung aus dem Feuer ohne Elterntiere zurechtkommen.

Die 44-Jährige, die in Mülheim an der Ruhr einen Stoffladen betreibt, hat eine persönliche Verbindung nach Australien. „Ich habe Verwandte in Victoria, die die Brände selbst mitbekommen haben“, sagt sie. Diese habe sie gefragt, wie sie - außer mit Geld - helfen könne. Ihre Verwandten machten sie auf die verletzten Beuteltiere aufmerksam, die in Stoffbeuteln aufgepäppelt werden.

Über Facebook hat sie einen Aufruf gestartet. Sie suchte Mitstreiter, die wie Forlong einige Beutel in der passenden Größe nähen könnten. Die passenden Schnittmuster hat sie dazu aus Australien erhalten. „Zum Nähen komme ich aber gar nicht“, berichtet die 44-Jährige. Seit dem Aufruf stehe ihr Telefon kaum still. Sie müsse Spender informieren und den Versand der Taschen nach Australien organisieren. „Bisher habe ich schon rund 100 Beutel bekommen. Sehr wahrscheinlich werden es aber um die tausend Stück werden.“

Noch ist nicht ganz klar, wie die gesammelten Beutel von Mülheim aus nach Victoria kommen werden. Wahrscheinlich werde sie selbst nach Australien fliegen, sagt Forlong. Denn das Porto für den Versand sei bei der großen Menge an Beuteln höher als die Kosten für den Flug.

(dpa)