Kommunalwahl in Erkrath Knitsch will auf Schultz folgen

Erkrath. · Der Parteivorsitzende der Grünen kandidiert für das Bürgermeisteramt. Er will sich für den Erhalt von Grünflächen und den Ausbau des Radverkehrsnetzes einsetzen.

Unser Archivbild zeigt Hobbyfußballer Peter Knitsch mit einem Tor in seinem Garten.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Als die CDU bereits im Oktober vergangenen Jahres meldete, den amtierenden Bürgermeister Christoph Schultz Anfang Oktober bei der Kommunalwahl 2020 – erwartungsgemäß – erneut ins Rennen zu schicken, hatten sich die Grünen bei der Kandidatenfrage noch bedeckt gehalten. Klar sei lediglich, dass man einen eigenen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl nominieren wolle, „weil wir nicht sehen, dass Herr Schultz oder Kandidaten anderer Parteien die aus unserer Sicht notwendigen Maßnahmen insbesondere im Bereich des Klima-, Umwelt- und Flächenschutzes, im Wirtschafts- und Sozialbereich oder bei der Förderung von Schulen, Kindergärten, von Kultur und Sport oder den zahlreichen Vereinen in Erkrath ergreifen und mit der notwendigen Priorität umsetzen“, teilte Peter Knitsch damals mit.

Nun also sind die Würfel gefallen, denn Vorstand und Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen haben den Juristen Peter Knitsch einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten nominiert, teilt die Partei jetzt mit. Der 59-Jährige ist Ratsmitglied und Vorsitzender der Grünen in Erkrath. Beruflich war er viele Jahre in der öffentlichen Verwaltung, unter anderem als Staatssekretär im Umwelt-, Landwirtschafts- und Verbraucherschutzministerium in Schleswig-Holstein und bis 2017 in Nordrhein-Westfalen tätig und arbeitet heute als selbstständiger Rechtsanwalt.

Sabine Börner, Co-Vorsitzende der Erkrather Grünen, lässt keinen Zweifel daran, dass Knitsch aus Sicht ihrer Partei der geeignete Kandidat ist: „Er steht wie kein zweiter für den Ausgleich von wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutz unserer Umwelt und Natur. Seit vielen Jahren setzt er sich politisch gegen die weitere soziale Spaltung unserer Gesellschaft und gegen Fremdenfeindlichkeit ein. Er ist sowohl auf Landesebene wie auch in unserer Stadt bestens vernetzt und aufgrund seiner vielfältigen beruflichen und sonstigen Erfahrungen in der Lage, als Bürgermeister unsere Stadtverwaltung teamorientiert und im Interesse der Bürgerinnen und Bürger zu leiten. Wir freuen uns sehr, dass wir mit ihm einen Bürgermeisterkandidaten gewonnen haben, der für Klimaschutz, Wirtschaft und soziales Miteinander und damit für die Themen steht, die die Lebensqualität in unserer Stadt in der Zukunft bestimmen werden“.

Peter Knitsch ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern und lebt seit über 50 Jahren in Erkrath. Er kenne die Stadt und ihre Bewohner deshalb sehr genau, betonen die Grünen. Unter anderem ist er Mitglied im Vorstand des Stadtsportverbandes, war zwölf Jahre lang Vorsitzender des Hochdahler Fußballvereins Rhenania und in zahlreichen sozialen Projekten und Initiativen engagiert. Als Bürgermeister wolle er sich besonders für den Erhalt von Grün- und Freiflächen rund um Erkrath, die Nutzung brach liegender Gewerbeflächen, die Schaffung von Wohnraum im Innenbereich, den Ausbau des Rad- und öffentlichen Verkehrs sowie ein vielfältiges Vereins- und Kulturangebot in der Stadt einsetzen.

Der erste Gegenkandidat von Bürgermeister Christoph Schultz ist also benannt – und mindestens einer wird noch folgen, das kündigt die SPD an. Nominiert werden soll laut Fraktionschef Detlef Ehlert aber erst am 16. Februar. Die SPD wolle den Wählern auf jeden Fall noch eine Alternative zu Schultz und Knitsch anbieten.

Auch die freie Wählervereinigung BmU kreißt noch mit der Kandidatenfrage. „Bei uns steht zunächst einmal das künftige Wahlprogramm zur Debatte, die Frage, wie Erkrath zukunftsfähig wird“, teilt Fraktionschef Bernhard Osterwind mit.

(hup)