Erkrath Lokschuppen wird zur Schauspielbühne

Erkrath. · Das Düsseldorfer Schauspielhaus kommt wieder mit einer mobilen Inszenierung nach Hochdahl. „Parzival to go“ heißt das Stück, das am 4. März im historischen Lokschuppen gezeigt wird.

Eva Lucia Grieser und Henning Flüsloh in dem Stück „Parzival to go“ von Tankred Dorst.

Foto: Thomas Rabsch

Das ist schon mal die erste gute Kulturnachricht des neuen Jahres: Der historische Lokschuppen am Ziegeleiweg in Hochdahl wird wieder Schauplatz einer Inszenierung des Düsseldorfer Schauspielhauses. Dessen Intendanz hatte die lange Sanierungspause des Hauses am Gustaf-Gründgens-Platz genutzt, um die Provinz mit mobilen Inszenierungen, die klassische Stoffe in moderne Ästhetik übertragen, zu beglücken. Für diese Idee, die sich schnell zum Erfolgsformat entwickelte, wurden geeignete Veranstaltungsräume gesucht.

„Nathan to go“ war im vergangenen Jahr großer Erfolg

Der Erkrather Lokschuppen-Besitzer und Theaterliebhaber Gottfried Bander hatte da neben vielen anderen flugs den Finger gehoben, prompt den Zuschlag für einen Abend erhalten – und Erkrath damit im März 2019 einen unvergesslichen (und natürlich ausverkauften) Theaterabend mit „Nathan to go“ beschert. Lange saß und stand man anschließend noch mit Dramaturgin und Schauspielern zusammen. Und es kursierte gleich auch der Wunsch, dies im kommenden Jahr neu aufzulegen.

Dieser Wunsch wird nun am Mittwoch, 4. März, um 19.30 Uhr mit „Parzival to go“ nach der Vorlage von Tankred Dorst Wirklichkeit. Das Schauspiel um die Höhen und Tiefen eines charakterlich sehr wankelmütigen Jungen, der auszog, um ein Ritter zu werden, feierte im Dezember 2019 in einer Düsseldorfer Kirche Premiere.

Die Kritiker zeigten sich höchst angetan von Regisseur Robert Lehnigers kompakter und knallbunter Inszenierung. Am Ende soll es viel Applaus und einige Begeisterungsrufe gegeben haben. Wer sich Karten für das Erkrather Gastspiel sichern möchte, meldet sich frühzeitig unter der Telefonnummer 0151/19471314.

Die zweite gute Kulturnachricht, die sich 2019 schon anbahnte: Der traditionelle Erkrather Jazzsommer an den ersten drei Sonntagen im August wird auch nach dem Tod des langjährigen Organisators und künstlerischen Leiters Jacky Müller fortgesetzt, informiert das Kulturamt. Man sei derzeit in Gesprächen mit verschiedenen Interessenten für die Nachfolge. Wann eine Entscheidung falle, sei noch nicht abzusehen. Wie gewohnt wird die Veranstaltung ebenfalls im Hochdahler Lokschuppen stattfinden, mit kulinarischer Unterstützung aus dem ebenfalls dort ansässigen Restaurants Hopmanns Olive.

Und noch eine gute Nachricht, diesmal für Kinofreunde: Im Sommer 2020 wird es wieder eine Open-Air-Filmvorführung geben.

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr prüft die Verwaltung derzeit, ob Vorführungen auch an zwei Tagen möglich sind, etwa am Freitag und am Samstag. Zum ersten Mal hatte es Ende Juli 2019 im Toni-
Turek-Stadion einen Kinoabend unter Sternen gegeben, mit „Rocketman“ und in Kooperation mit dem Mondschein-Kino des Filmhauses Bielefeld. Die Veranstaltung bot Platz für 500 Zuschauer und war ratzfatz ausverkauft. Der SSV bot dazu Popcorn und Gegrilltes an, es war aber auch eigene Verpflegung erlaubt. Einige Zuschauer brachten sogar ein ganzes Picknick mit. Es können also wieder Pläne für neues Kinovergnügen mit Frischluftgarantie geschmiedet werden.