Tischtennis Corona: Borussias Spiel auf der Kippe

Die Düsseldorfer fahren ohne den Schweden zum Bundesligaauswärtsspiel nach Bergneustadt. Auch Timo Boll und Kamal Achanta fallen aus.

Anton Köllberg im Spiel gegen Grünwettersbach.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Kaum waren die Borussen siegreich vom Tischtennis Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel im polnischen Dzialdowo zurückgekehrt, hetzten Cheftrainer Danny Heister, Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson und Mannschaftseuropameister Dang Qiu schon wieder zum Flughafen. Allerdings nicht, um zum nächsten Auswärtsspiel zu jetten, sondern um sich einem PCR-Test mit schnellem Ergebnis zu unterziehen.

Der Grund: Borusse Anton Källberg hatte sich eine Corona-Infektion eingefangen und auf der Reise nach Dzialdowo regen Kontakt zu seinen Mannschaftskameraden. „Alle, die im Tischtenniszentrum arbeiten, also auch die Spieler, werden täglich getestet. Vor der Reise nach Polen wurde nichts festgestellt und auch nach der Rückkehr am Frankfurter Flughafen fiel der dort vorgenommen PCR-Test negativ aus“, erläutert Borussia-Manager Andreas Preuß. „Als Anton aber am Donnerstagabend, nachdem er Halskratzen bekommen hatte, selber einen Test durchführte, war der positiv.“

Eventuell muss am Sonntag
der Trainer als Spieler ran

Weil Timo Boll wegen seiner Bauchmuskelverletzung noch krank-geschrieben ist, Källberg nicht spielen darf, Sharat Kamal Achanta wegen der derzeit geltenden Reisebeschränkungen so kurzfristig nicht aus Indien eingeflogen werden kann, müsste im Bundesligaspiel am Sonntag beim TTC Schwalbe Bergneustadt (16. Januar, 15 Uhr) wieder einmal der Coach als Spieler ran, denn aus dem sechsköpfigen Borussia-Kader sind eben nur noch Karlsson, Qiu und Heister einsatzfähig, sofern für das Trio die kommenden PCR-Tests negativ ausfallen. Doch da gibt es ein Problem. „Nach den aktuellen niederländischen Regeln müsste Danny als Kontaktperson ersten Grades zu Hause in Arnheim in häusliche Quarantäne“, so Preuß. Da sich der Trainer aber nicht in den Niederlanden aufhält, sondern in Düsseldorf gilt deutsches Recht. Fest steht, dass die Liga die Begegnung in Bergneustadt nur dann aussetzen würde, wenn von den Borussen behördliche Anordnungen zur Quarantänepflicht vorgelegt würden.

„Wenn einer der drei einen positvien PCR-Test vorweisen kann, oder ein Arzt eine Bescheinigung ausstellt, würde das auch noch 30 Minuten vor dem ersten Ballwechsel dazu führen, dass die Partie ausgesetzt würde“, so Preuß.

Was in den nächsten Tagen Corona-mäßig noch auf die Düsseldorfer Plastikball-Künstler zukommt, weiß man im Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz sowieso nicht. „In Polen scheint es kein Corona zu geben“, erläutert der Manager. „Da war die Halle voll, die Zuschauer trugen keine Masken und sangen lauthals.“

Fazit ist, sollte bis Sonntag 14.30 Uhr von den Borussen kein weiterer positiver PCR-Test, der einer behördlichen Anordnung zur sofortigen Quarantäne gleichkommt, vorgelegt werden können, müssen sie auch in Bergneustadt antreten.