Corona-Pandemie Laschet will „Brücken-Lockdown“ im April - Corona-Gipfel schon diese Woche?
Aachen · CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich für einen härteren Corona-Lockdown ausgesprochen. Der nächste Corona-Gipfel solle vorgezogen werden.
- CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich am Ostermontag für einen härteren Corona-Lockdown mit strengeren Maßnahmen ausgesprochen.
- Es brauche eine Art "Brücken-Lockdown", um mit Fortschritt der Impfungen ab Mai oder Juni in eine andere Phase der Pandemie kommen zu können.
- Dazu müsse es einen vorgezogenen Corona-Gipfel noch in der laufenden Woche geben, dieser müsse als "Präsenzsitzung" tagen, um "stundenlange Diskussionen" zu vermeiden.
Mit einem „Brückenlockdown“ müsse die Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien, sagte der CDU-Chef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Montag nach einem Besuch des Impfzentrums der Städteregion Aachen gemeinsam mit dem Präsidenten der Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx.
Vor diesem Hintergrund sprach sich Laschet für ein Vorziehen der für den 12. April geplanten Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder auf die kommenden Tage aus. Die Lage erfordere es, „dass wir nochmal in vielen Bereichen nachlegen und uns Richtung Lockdown bewegen“, sagte Laschet. Er sei sich bei seiner Einschätzung mit vielen Ministerpräsidenten, der Kanzlerin und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) einig.
Corona-Gipfel soll laut Laschet in dieser Woche in Präsenz tagen
Laschet sprach sich für eine erneute Entscheidung der Ministerpräsidenten zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel aus - das sei schneller als eine Regelung über ein Bundesgesetz. Es seien nun mehr Tempo und klare Entscheidungen notwendig. Die Runde der Ministerpräsidenten mit Merkel müsse in dieser Woche in Präsenz tagen. „Wir dürfen nicht wieder eine Ministerpräsidentenkonferenz erleben wie beim letzten Mal. Mit stundenlangen Diskussionen, mit stundenlangen Auszeiten.“
Gebraucht würden weniger private Kontakte, sagte Laschet mit Blick auf seine Forderung nach einem „Brücken-Lockdown“. Das könnten auch Ausgangsbeschränkungen in den Abend- und Nachtstunden bedeuten. Diese seien ein effektives Mittel, um Kontakte im privaten Raum zu reduzieren. Zudem müsse man sich auf das Notwendige bei Kitas- und Schulen fokussieren - bei gleichzeitiger Absicherung durch flächendeckende und eng getaktete Tests.
Mehr müsse zudem im Bereich Homeoffice getan werden. „Es sind immer noch viel zu viele Menschen in Bewegung zum Arbeitsplatz“, sagte Laschet. In den zwei bis drei Wochen des Lockdowns müsse die Homeoffice-Offensive der Wirtschaft nochmals vorankommen. Dazu werde die Bundesregierung diese Woche nochmals mit den Wirtschaftsverbänden auch über Testungen sprechen. Es müsse zudem bei der Schließung der Gastronomie bleiben, außerdem müsse es im gesamten Freizeitbereich nochmals eine Reduzierung geben.
Wenn nichts Geschehe, würden die Zahlen weiter steigen. Es sei nun die "schwierigste" - aber "hoffentlich" die "letzte Phase" der Pandemie. Die Zusage gelte: Bis zum Ende des Sommers, könne jeder ein Impfangebot bekommen. Es gebe eine "Restunsicherheit" bei Tests, daher würden Tests und Nachverfolgungen als Schutzkonzept erst bei niedrigeren Inzidenz-Werten wirklich wirken. Darauf habe laut Laschet auch das Robert-Koch-Institut (RKI) aufmerksam gemacht. Damit stellt der CDU-Chef und Ministerpräsident ein Vorgehen in Frage, dass in seinem Bundesland forciert wurde: In NRW konnten Kommunen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 - wie Wuppertal oder Krefeld - mit Aktivierung der „Corona-Notbremse“ zuletzt auf ein Modell mit Tests und Terminen ausweichen, um einige Lockerungen aufrechthalten zu können - dazu gehört etwa Shoppen nach Terminvereinbarung.