Stimmen zu Pankes Rückzug Das sagen Politiker zum Panke-Rückzug

Wülfrath. · Respekt bis Zeit wird’s – so weit reichen die Meinungen der Befragten auseinander. Die Kandidatenfrage ist damit neu eröffnet.

Bürgermeisterin Claudia Panke kandidiert nicht mehr.

Foto: ja/Fries, Stefan (fri)

Nachdem Bürgermeisterin Claudia Panke bei der Jahreshauptversammlung der Wülfrather Gruppe (WG) bekanntgegeben hat, nicht mehr für eine dritte Amtszeit zu kandidieren (die WZ berichtete), ist nicht zuletzt Klarheit für die Politik eingetreten. Claudia Panke wäre im Falle einer erneuten Kandidatur wahrscheinlich als deutliche Favoritin ins Rennen gegangen. Dies betonte die Bürgermeisterin auch bei der Jahreshauptversammlung in der Awo. „Da bin ich selbstbewusst, die Wahl hätte ich gewonnen.“ Das Thema ist vom Tisch. Jetzt ist die Politik gefordert, geeignete Kandidaten zu benennen. Wie reagieren die Parteien auf die Ankündigung vom Rückzug?

Andreas Seidler, CDU-Stadtverbandsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister, sagt: „Ich habe es vorher nicht gewusst, aber gestern gelesen. Als CDU-Vorsitzender habe ich tiefen Respekt für ihre Entscheidung und Begründung.“ Dies sei der Bürgermeisterin nach elf Jahren im Amt bestimmt nicht leicht gefallen. Aber: „Wenn man mit sich im Reinen ist, muss man sagen, das passt.“

Manfred Hoffmann, der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, sagt: „Ich kann Claudia Pankes Begründung nachvollziehen.“ Er betont, dass diese Bürgermeisterin Spuren hinterlässt. „Sie hat ja eine lange Liste ihrer Erfolge genannt. Doch für jeden einzelnen davon bedurfte es auch immer einer Mehrheit im Rat. Nicht wenige Ideen sind aus der Politik gekommen“, so der Sozialdemokrat. Und Manfred Hoffmann stellt die Führungsqualitäten der Verwaltungschefin infrage: „Zur Wahrheit gehört eben auch, dass es unter ihrer Führung eine hohe Fluktuation im Rathaus gab.“ Und wie geht es jetzt aus Sicht der SPD weiter? „Wir werden versuchen, mit anderen Fraktionen und Parteien zu reden, um auszuloten, ob es einen gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten geben kann. Einen SPD-Bewerber gibt es noch nicht“, sagt der Fraktionschef.

„Es ist eine honorige Entscheidung, die nach elf Jahren durchaus nachvollziehbar ist“, erklärt Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe, die Claudia Panke 2009 zum Bürgermeister-Amt verholfen hatte. In Sachen Bürgermeisterkandidat sei man aber nicht am Zug. „Ich bin gespannt, was die anderen Parteien machen.“ Heute hat die WG Klausurtagung zum Thema Kommunalwahl.

„Respekt, dass sie so früh Klarheit geschaffen hat. Bei aller persönlichen Wertschätzung für Claudia Panke ist es aber wichtig, dass Wülfrath neue Impulse bekommt“, sagt Stephan Mrstik, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Die Entscheidung über einen eigenen Bürgermeisterkandidaten der Grünen werde aber unabhängig davon getroffen.

„Ich habe die Entscheidung der Bürgermeisterin zur Kenntnis genommen. Sie hat ihr Fazit gezogen und eine Litanei aufgeführt, was sie alles erreicht hätte. Das bewerte ich etwas anders. Da steckt vielfältiges Engagement unterschiedlichster Gruppierungen dahinter“, so Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken. Nachsatz: „Das Einzige, was ich von dem von ihr Gesagten unterschreiben kann, ist, dass Wülfrath eine Veränderung braucht.“

„Eine Kandidatin ist ausgeschieden“, lautet der Kommentar von Jürgen Merrath, Ortsverbandsvorsitzender der FDP. „Wir warten jetzt ab, wer sich von den anderen Parteien zur Verfügung stellt. Dann entscheiden wir, wo es die meisten Gemeinsamkeiten gibt.“ Die Liberalen werden „höchstwahrscheinlich“ keinen Kandidaten stellen. Die Entscheidung fällt im Frühjahr.