LObberich CDU Lobberich lädt zur Diskussion über Bezahlsysteme der Zukunft

Lobberich. · Das Thema Digitalisierung im Handel lockte rund 80 Zuhörer. Auf dem Podium saßen Vertreter von Banken, Einzelhandel, IHK und Stadt.

 Gastgeber Harald Post (links) hatte interessante Gäste für das Podium eingeladen. Es moderierte Christiane König (Mitte) von der Jungen Union.

Gastgeber Harald Post (links) hatte interessante Gäste für das Podium eingeladen. Es moderierte Christiane König (Mitte) von der Jungen Union.

Foto: Heribert Brinkmann

Die Digitalisierung lasse sich nicht aufhalten, der Prozess, das alltägliche Leben umzukrempeln, gehe weiter. Das war das Fazit, das auf dem Podium nach zwei Stunden interessanter Diskussion gezogen wurde. In der anschließenden Diskussion war es Jürgen Boyxen, Rechtsanwalt und CDU-Fraktionsvorsitzender im Nettetaler Stadtrat, der die entscheidende politische Frage stellte: Bei aller Bequemlichkeit für bargeldlose, digitale Zahlungsverkehrer – geben wir mit unseren Daten nicht auch unsere Freiheit auf?

Harald Post, Vorsitzender des Ortsausschusses Lobberich der CDU Nettetal, beobachtete, wie erst die Postämter schon viele Filialen geschlossen haben. Aktuell kündigte die Sparkasse Krefeld an, die Zahl ihrer Filialen zu reduzieren. Auch die Volksbank Krefeld hat das Personal aus Filialen abgezogen und sie wie etwa in Leuth als SB-Centren weitergeführt. Zwar bietet der Einzelhandel die Möglichkeit, beim Einkaufen auch Bargeld zu bekommen, doch auch im Einzelhandel gibt es Konzentrationsprozesse. Post fragte sich: „Was kommt da auf uns zu? Wie bereiten wir uns darauf vor?“ Und das große Interesse von mehr als 80 Gästen, die ins Haus der Begegnung an der Heinrich-Haanen-Straße im Gewerbegebiet gekommen waren, zeigte, dass Post mit dieser Frage nicht alleine steht.

An Geldautomaten wird
immer weniger abgeholt

So lud er Fachleute aufs Podium ein, die in ganz unterschiedlichen Feldern mit Digitalisierung zu tun haben: Elke Hohmann, bei der IHK für Digitales und Innovation zuständig, Siegfried Thomaßen, Sparkasse Krefeld, und Christoph Gommanns, Volksbank Krefeld, treiben die Digitalisierung voran, Christian Esch, Inhaber von Rewe Esch in Lobberich, sieht im Online-Handel noch ein Zusatzgeschäft. Von der Stadt waren Beigeordneter Michael Rauterkus und Wirtschaftsförderer Hans-Willi Pergens dabei.

Die Summen, die am Geldautomaten abgehoben werden, gehen zurück. Immer mehr Kunden führen die Geldgeschäfte online. Damit gehen die Besuche in den Filialen zurück. Die Kunden haben mit den Füßen abgestimmt. Auf diesen einfachen Nenner brachte es Thomaßen von der Sparkasse. Wenn Filialen geschlossen werden, kann der Sparkassenbus oder noch besser das telefonisch erreichbare Servicecenter eine Alternative sein. Auch bei der Volksbank hat sich das Kundenverhalten stark geändert. Volksbank und Sparkasse wollen beide in der Region präsent bleiben, aber sich
konzentrieren.

Und im Einzelhandel? Bei Rewe in Köln untersucht ein Pilotprojekt das Scannen oder Auschecken durch den Kunden. Nettetal ist weit davon entfernt. Esch ist der Kontakt zum Kunden wichtig. Schneller verändern sich die Bezahlsysteme. Stark zugenommen hat das Geldabheben an der Supermarktkasse. Dagegen sei der Online-Handel für ihn noch nicht rentabel. Elke Hohmann hält den Onlinehandel für einen Gewinn an Bequemlichkeit, aber er bedrohe den Erlebnisraum Stadt. Bei der Stadt ist der digitale Wandel überschaubar. Rauterkuss berichtete, Nettetal sei im Verbandsgebiet des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein die erste Kommune, die Handwerkerrechnungen online annimmt. hb