Stadt sucht Lösung Betreuung: Geplanter Kita-Ausbau kommt für viele Eltern zu spät

Leichlingen · Die Stadt ist um eine Lösung für alle Betroffenen bemüht.

Hinter der Grundschule Uferstraße soll eine neue Kita entstehen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

. Für Eltern von Kindergartenkindern sind es spannende Tage. Denn noch haben viele keine Gewissheit, welche Einrichtung ihr Kind ab den Sommerferien besuchen kann, und ob es überhaupt einen Platz bekommt. „Wir versuchen, für alle Kinder eine Lösung zu finden und dabei auch kreativ zu sein“, verspricht Johanne Kristiansen, Amtsleiterin Jugend und Schule. Doch bis es soweit ist, kann es noch bis April, vielleicht sogar Anfang Mai dauern.

Der Grund ist klar: Die Nachfrage übersteigt das Angebot, und das seit Jahren. Zwar hat die Stadt in den vergangenen Jahren mehr Betreuungsplätze geschaffen, beispielsweise Container aufgestellt, um weitere Gruppen unterzubringen. Doch auch das reicht noch nicht. Weitere Kitas sind in der Planung, etwa an der Uferstraße oder in der Balker Aue. Doch bis die Einrichtungen stehen, dauert es noch bis 2021 oder 2022. Und selbst dann ist fraglich, ob die Plätze ausreichen werden, gibt Kristiansen zu. Derzeit überarbeitet die Stadt den Fünf-Jahres-Bedarfsplan, er soll im nächsten Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden.

Und was ist mit den Familien, die bis jetzt noch keine Zusage für einen Betreuungsplatz bekommen haben? „Wir haben alle Eltern angeschrieben, um abzuklären, ob es noch andere Möglichkeiten der Betreuung gibt“, sagt Kristiansen.

Grundsätzlich gelte, dass Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz haben. 950 Plätze stehen in Leichlingen in zwölf Kitas aktuell zur Verfügung. Hinzu kommen 18 Tagespflegepersonen, die derzeit 76 Kinder betreuen. 22 Leichlinger Kinder werden von Tageseltern außerhalb der Stadtgrenzen betreut.

Neue Kita an der Uferstraße soll mindestens viergruppig werden

Für etwas Entspannung an der Betreuungsfront könnte die geplante Kita an der Uferstraße sorgen. Die Trägerschaft wird an die Elterninitiative „Die Quelle“ übertragen, die auch die weitere Planung übernimmt. Mindestens vier Gruppen sollen dort entstehen, vielleicht auch mehr, um die Situation im gesamten Stadtgebiet etwas zu entlasten. Die Inbetriebnahme wird für das das Kindergartenjahr 2021/2022 geplant. Die derzeitige eingruppige Einrichtung neben der Grundschule wird erst nach der Inbetriebnahme geschlossen.

Auch wenn es noch keine genauen Zahlen gibt, schätzt die Verwaltung die Kosten für die neue Kita vorsichtig auf 2,5 Millionen Euro. Noch länger wird es mit der geplanten Kita an der Balker Aue dauern, in der 80 Kinder untergebracht werden sollen. Der Träger für diese Einrichtung steht noch nicht fest, sie soll im Kindergartenjahr 2022/2023 in Betrieb genommen werden. Ein Jahr früher soll dagegen die Kita Blütenzwerge mit 82 Betreuungsplätzen eröffnet werden. Die Eröffnung des Kinderhauses Gebriele Bohr-Budde mit 44 Plätzen ist für frühestens Januar 2021 geplant.