Naturschutz in Dormagen „Clean up“ am Straberger See

Straberg. · „Rhein Clean Up“-Initiatorin sammelte mit Festival-Erfindern Müll.

Die neue Kooperation zwischen „Strabi-Festival“ und Rhein Clean up mit Simon Rodenkirchen, Karin Schwanfelder und Valentin Gongoll (v.l.).

Foto: Heiko Lissy

Wenn 31 Freiwillige mit ganz viel Motivation beschließen, die Natur schöner zu machen, dann endet das mit sehr vielen vollen blauen Säcken. Genauer gesagt mit blauen Säcken voll mit leeren Plastikflaschen, benutzten Einweggrills und illegal entsorgtem Bauschutt. Das und noch viel weiteren Müll sammelten Karin Schwanfelder, Initiatorin von „Rhein Clean up“, und 30 Helfer am vergangenen Samstag rund um den Straberg-Nievenheimer See. Zum ersten Mal arbeitete Schwanfelder dabei mit den Veranstaltern des Strabi-Festivals Simon Rodenkirchen und Valentin Gongoll zusammen.

„Simon Rodenkirchen hatte mich auf dem Weihnachtsmarkt in Dormagen angesprochen“, erinnert sich Schwanfelder, die dort einen „Rhein Clean up“-Stand hatte. „Unser Festival soll jetzt dauerhaft am Straberger See stattfinden, und wir wollen das Event nachhaltiger gestalten und was bewirken“, erklärt Rodenkirchen. „Damit das Gelände für den Sommer schön ist, sammeln wir hier den Müll“, fügt Gongoll hinzu. Die beiden organisierten 2015 das erste Strabi-Festival. Seither fand das Musik-Event noch vier weitere Male statt und gewinnt von Jahr zu Jahr immer mehr an Beliebtheit. Und das nicht nur in und um Dormagen. Inzwischen kommen sowohl einige DJs als auch einige Besucher von weit her. Manche sogar aus Belgien oder den Niederlanden.

Schwanfelder freute sich, dass die Zusammenarbeit zustande gekommen ist: „Das erzeugt nochmal mehr Aufmerksamkeit, vor allem bei jüngeren Dormagenern.“ Gongoll und Rodenkrichen hatten dafür über die Sozialen Medien Freiwillige geworben. Zu den Helfern gehörten unter anderem elf Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft in Dormagen (DLRG).

Die DLRG sorgt im Sommer für die Sicherheit an dem beliebten Badesee. „Ich freue mich, dass wir heute so viele Helfer sind“, sagt Schwanfelder „Und das, obwohl das Wetter nicht ganz so schön ist.“ Ingesamt kamen in den zwei Stunden, in denen gesammelt wurde, 41 volle Müllsäcke, ein Leitpfosten, eine Plastikbox und ein Gitterrost
zusammen.

Für Schwanfelder ist es 2020 schon die zehnte organisierte Sammelaktion: „Wir waren schon in Sankt Peter, an der Europastraße in Dormagen oder der Deponie am Rhein. Am Fluss selbst, wo die Aktion ursprünglich entstanden ist, war in diesem Jahr wegen des hohen Wasserstands noch kein Müll-Sammeln möglich. Am Strabi ist erstmal nur diese eine gemeinsame Säuberungsaktion geplant, denn am 1. März begann die Brut- und Setzzeit. Aber für das Jahr 2021 können sich Schwanfelder, Gongoll und Rodenkirchen eine erneute Zusammenarbeit rund um den Strabi gut vorstellen.

Die Idee zum organisierten Müllsammeln hatte Schwanfelder im Sommer des Jahres 2018. „Beim Spazierengehen ist mir der viele Müll am Rheinufer aufgefallen, der die Natur verschandelt“, erinnert sie sich. „Ich habe angefangen Müll zu sammeln, aber schnell gemerkt, dass ich alleine nicht weit
komme.“

Mit dem besseren Wetter im Frühling plant Schwanfelder weitere Aktionen. Die nächste findet am Sonntag, 8. März, um 10 Uhr vor dem Lidl in Stürzelberg.