Rathaussturm in Dormagen Jecker Geburtstag und Wolkenbruch-Feier

Dormagen. · Dormagens Rathaussturm war nass, aber fröhlich. Der Kinderbauer hatte Geburtstag.

Hunderte Karnevalsfreunde zeigten sich in Dormagen trotz der Regenschauer kostümiert und gut gelaunt.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Pünktlich um kurz vor 11.11 Uhr brachen die Wolken auf. Die Karnevalisten am Historischen Rathaus feierten trotzdem bei guter Stimmung. Mehrere Hundert waren trotz des schlechten Wetters zur Schlüsselübergabe gekommen. Bürgermeister Erik Lierenfeld übertrug die Macht über die Stadt – als Zauberlehrling Harry Potter verkleidet – an die Jecken. Das Dreigestirn um Prinz Ralf I. (Manderscheid), Bauer Stefan (Rennings) und Jungfrau Arielle (Ingo Bouvelet) und das Kinderdreigestirn mit Prinz Luana I. (Tiemann), Bauer Julian (Schumacher) und Jungfrau Julia (Schumacher) erhielten jeweils einen großen goldenen Schlüssel mit Symbolwert.

„Ich übergebe die Schlüssel und die Macht an die Jecken, Kleiner Tipp – verschont besser Bäume und Hecken“, sagte Lierenfeld in seiner Rede, die er auf Kölsch hielt, mit einen Augenzwinkern und bezog sich dabei auf die Diskussionen rund um das Thema Baumbestand in der Stadt. Der Bürgermeister thematisierte ebenfalls, dass viel in Bewegung ist, Kaufland komme in die Stadt, die Galerie werde modernisiert. Doch manche Neuerungen würden auch kritisiert.

Sabrina Koch und Tochter Karlotta (19 Monate) waren mittendrin im jecken Treiben. Fotos (2): schum

Foto: Klaus D. Schumilas schum

Einen besonderen Tag erlebte Bauer Julian aus dem Kinderdreigestirn. Er feierte nicht nur den Start des närrischen Treibens in der Stadt, sondern auch seinen achten Geburtstag. Sein besonderes Geschenk: Alle versammelten Karnevalisten stimmten das Lied „Happy Birthday“ an. Vom Bürgermeister gab es zudem ein Präsent.

Das Kinderdreigestirn (vorne) und das Dreigestirn der Erwachsenen bekommen die Schlüssel von Bürgermeister Lierenfeld (2. v. l.).

Foto: Georg Salzburg (salz)

Einen frechen Auftritt lieferte zudem Prinz Luana I. „Ab heute regieren die Kinderjecken und müssen uns hinter den Großen nicht verstecken“, sagte sie nach der Schlüsselübergabe in Richtung Lierenfeld. Das amtierende Stadtoberhaupt solle sich nicht einmischen und „nicht in unserer Fröhlichkeit“ stören. Der erwachsene Prinz Ralf I. beließ es bei Sticheleien und blies wortgewandt zum Beginn des Straßenkarnevals: „Möge die Sonne scheinen und der Straßenkarneval alle Stadtteile vereinen.“ Es ist ein Satz, auf den die Jecken ein Jahr lang hingefiebert haben. jlu

(jlu)