Bauyrzhan Murzabayev gelang am Montagabend in Krefeld sein 74. Saisonsieg Der Jockey aus einer anderen Liga

Gleich zum Auftakt des sehr gut besuchten „After Work“-Renntages mit Live-Übertragungen gestern auf der Krefelder Galopprennbahn ging der Sieg in die Niederlande. Die bereits 5-jährige Stute Acordia aus dem Stall des Unternehmers Lucien van der Meulen aus Boxmeer (dort findet jedes Jahr das Rennen um die Mettwurst statt) gewann beim 17. Start ihr erstes Rennen und eine Prämie von 1750 Euro.

Die Sture Techno Music (l.) gewann überlegen mit Jockey Bauyrzhan Murzabayev.

Foto: Klaus-Joerg Tuchel

Dafür sorgte vor allem Jockey Bauyrzhan Murzabayev, dem damit der 74. Saisonsieg gelang. Der schlitzohrige Besitzer räumte sofort ein: „Das Rennen hat der Jockey gewonnen.“ Im Endkampf kämpfte sich der 27-jährige Kasache noch am schon auf der Siegerstraße befindlichen Wallach Fussee d`Or mit einem kurzen Kopf vorbei. Schwer atmend fragte der Reiter auf dem Geläuf: „Habe ich wirklich gewonnen.“ Rennkommentator Marvin Schridde stellte trefflich fest: „Dieser Jockey reitet in einer anderen Liga.“

Eine halbe Stunde später konnten die erstaunlich vielen Besucher bei Traumwetter den Sieg einer Stute bestaunen, die eine interessante Zukunft vor sich hat. Die vierjährige Island Fall deklassierte ihre Gegner nach Belieben. Siegjockey Eduardo Pedroza kündigte an:  „Wir hoffen schon auf weitere Erfolge in größeren Rennen.“ Die 2000 Euro-Siegprämie wird auf das Konto des legendären französischen Traber-Züchters, Besitzers und Sulky-Fahrers Jean-Pierre Dubois überwiesen, der das Pferd von Andreas Wöhler in Gütersloh trainieren lässt. Nicht minder interessant ist der Besitzer der Siegerin im 3. Rennen. Die dreijährige Stute Techno Music gewann ihr erstes Rennen spielend leicht. Champion Murzabayev gab zu: „Es war heute meine beste Chance.“ Die Stute gehört dem Gynäkologen Dr. Christoph Burmester aus Celle. Ihm gehörte einst der Derbysieger Luigi im Jahre 1988. Die beiden Krefelder Pferde Abruka von Erika Mäder als Dritte und Privatejoy von Mario Hofer auf Rang vier schlugen sich achtbar.

Mit einer Kuriosität endete das 4. Rennen.  Der Favorit Epatant mit der Schweizerin Sibylle Vogt und Maragriite Du Champ mit Jozef Bojo waren auf dem Zielfoto nicht zu trennen, es gab ein „totes Rennen“ und damit zwei Sieger. Beide Reiter waren zufrieden. Das Bojko-Pferd hatte eine weite Reise von zwei Mal 955 Kilometer hinter sich. Der Hengst des Besitzers Peter Huber steht im Stall von Trainer Markus Geisler in der Wiener Freudenau in unmittelbarer Nähe des Praters.

Den zweiten Sieg einer Dame im Rennsattel gab es im vorletzten Rennen, Meike Riehl saß wie schon beim Sieg am 8. August im Stadtwald im Sattel der sechsjährigen Petite Paris. Im Ziel brandete der laute Jubel der Fans auf.