NRW Amazing Grace zählt zu den Favoriten

Galopper-Trainer Waldemar Hickst hatte am Donnerstag dem Kölner Unternehmer Christoph Berglar wenig Angenehmes mitzuteilen. „Nummer 15“, sprach er in sein Handy, „das ist nicht optimal, aber was wollen wir machen.“ Gerade war in seiner Anwesenheit im Führring der Grafenberger Galopprennbahn die Ziehung der Startboxen für den Henkel-Preis der Diana durchgeführt worden.

 Der Preis der Diana ist mit 500 000 Euro dotiert.

Der Preis der Diana ist mit 500 000 Euro dotiert.

Foto: dpa/dpa, hka nic

Jahr für Jahr eine besonders knifflige Angelegenheit für diejenige, die die entsprechenden Lose zieht, die „Weiße Dame“ des Partnerunternehmens Henkel. Denn die Nummern können über Sieg und Niederlage in dem 500 000-Euro-Rennen entscheiden.

Das liegt an der wendigen Kursführung der Rennbahn und der Dotierung. Denn bei einem so hohen Preisgeld wollen viele laufen, die Höchststarterzahl von 16 ist in der „Diana“ fast schon Standard. Der 2200-Meter-Start ist vor der Tribüne, die erste Kurve kommt schon nach wenigen Hundert Metern, und wer außen liegt, muss halt manchen Meter mehr galoppieren. Wie Amazing Grace, die mitfavorisierte Stute von Christoph Berglar. 15 – das bedeutet, dass nur eine, mit Walkaway eine weitere hochgewettete Stute, links neben ihr in der Startbox steht, aber eben ganze 14 Stuten rechts davon. Eine herausfordernde Aufgabe für den französischen Jockey Theo Bachelot, der im Sattel von Amazing Grace sitzt. Die aktuelle Nummer drei der Jockeystatistik in unserem Nachbarland hat bei einer Handvoll Ritte in Deutschland noch nie gewonnen, immerhin hat er sich in Düsseldorf schon einmal in den Sattel geschwungen. Der 29-Jährige bringt zumindest etwas internationales Flair in dieses Rennen, zusammen mit seinem immerhin schon 54-jährigen, aber aktuell extrem formstarken Kollegen Gerald Mosse, der die Außenseiterin Mercedes reitet. Denn ausländische Pferde fehlen in diesem Jahr im Starterfeld, schon etwas verblüffend, denn allzu viele Rennen mit einem Preisgeld von einer halben Million Euro gibt es in Europa auch nicht. Allerdings lag der Meldeschluss im vergangenen September und damals war für viele Trainer noch unklar, in welcher Straße der jeweilige Schützling wohnen würde. Am Montag hätte theoretisch die Möglichkeit zu einer Nachnennung bestanden, die hätte stolze 50 000 Euro betragen. So viel Geld wollte dann doch niemand bezahlen, nicht einmal das Team um die von Peter Schiergen in Köln trainierte Sconset. Die hatte unlängst im Hamburger Stutenpreis eine ganze Reihe von Stuten hinter sich gelassen, die am Sonntag starten – Sconset hatte aber nie eine Diana-Nennung bekommen. So kann auch Peter-Michael Endres vom Sieg am Sonntag träumen. Er ist Mitbesitzer des Gestüts Auenquelle, das mit Reine d’amour eine erste Anwärterin in das Rennen schickt.