Galopp Krefelder Stute siegt in der Normandie
Die Rennbahn im Seebad Dieppe in der Normandie an der Alabasterküste mit den markanten Steilklippen liegt 534 Kilometer von Krefeld entfernt. Es war also schon ein enormer logistischer Aufwand, die dreijährige Stute Anatiya dorthin zu transportieren. Gut 13 Stunden lang war sie insgesamt unterwegs.
Aber es lohnte sich, denn die Stute aus dem Stall von Erika Mäder gewann das dort sehr gut ausgewählte Verkaufsrennen über die hierzulande seltene Sprintstrecke von 1 100 Meter und brachte Prämien von etwa 18 000 Euro mit nach Hause. Einen bedeutenden Beitrag dazu leistete die Reiterin Sibylle Vogt. Die 26-jährige Schweizerin, in Iffzeheim tätig, legte einen taktischen Spitzenritt hin. Sie schaffte es mit Gefühl und Kraft, das die für etwa 12 000 Euro aus England importierte Stute nicht pullte und so ihre Kräfte nicht unnötig vergeudete. Das war den französischen Jockeys bei den vorherigen Starts nie gelungen. Erika Mäder: „Das hat sie großartig gemacht.“
Siegerstute soll Nachfolgerin
von K Club werden
Am Ende fiel der Sieg sogar überlegen aus. Bei allen Beteiligten machte sich eine große Erleichterung breit, denn Anatiya war als Nachfolgerin für die tolle Stute K Club gedacht, die von der Panorma Bloodstock-Agentur im Dezember 2020 für stolze 230 000 Euro über eine Auktion in Paris verkauft worden. Die Neuerwerbung bestritt drei schwache Starts für den durch K Club verwöhnten Besitzer Dr. Peter Walz aus Düsseldorf, erste Enttäuschungen kamen auf. Die sind nun verschwunden, am 5. August könnte sie in Deauville wieder antreten. Sibylle Vogt gewann in diesem Jahr mit der Mäder-Stute schon ihr 8. Rennen in Frankreich, 21 Siege zudem in Deutschland. Im Vorjahr wurde die im Saarland lebende Reiterin von der Galopp-Intern-Jury zum „Jockey des Jahres“ gewählt. Jetzt hat sie Pause bis zum 31. Juli. Sie ist gesperrt, weil sie dem Außenseiter Imi beim dritten Platz im Deutschen Derby in Hamburg-Horn ein Mal zu viel mit der Peitsche aufgemuntert hatte.