NRW Der Motor im Team der Capitol Bascats
US-Spielerin Kita Waller und Basketball-Erstligist Bascats – es ist für beide Seiten in der Zusammenarbeit ein Gewinn.
Identifikationsfigur im Verein, Vorbild für die Jugend, Führungsspielerin im Bundesligateam, verlängerter Arm des Trainers, beliebte Mitspielerin, die sehr kommunikativ ist und das Herz am rechten Fleck hat – all diese Eigenschaften beschreiben Marquita „Kita“ Lashae Waller nur allzu gut. Sie ist der emotionale Leader, ja, der Motor im Team der Capitol Bascats. Die Erfolgsgeschichte des Düsseldorfer Basketballclubs ist auch eng mit Waller verknüpft.
Die 33-Jährige, die in Gainesville (Georgia) aufgewachsen ist, kommt aus einer richtigen Basketballfamilie. Schon früh lief sie dem orangenen Leder hinterher. In ihrer Jugend und am College lernte sie, auf allen Positionen zu spielen. „Das war hart, hat mir aber die Möglichkeit gegeben, immer auf dem Court zu sein“, sagt Waller über diese Zeit. 2014 kam sie nach Deutschland und schloss sich dem Zweitligisten TG Neuss an. Dort war sie eine „Scoring-Maschine“, eine Ausnahmespielerin. Nach drei Jahren erfolgte aufgrund unüberbrückbarer Differenzen die Trennung. „Das war eine der härtesten Zeiten meiner Karriere. Ich wollte aufgeben und nach Hause zurückkehren“, erinnert sich Waller.
Doch dann kam der Anruf aus Düsseldorf. Ein neuer Verein, der sich ausschließlich dem Mädchen- und Frauensport verschreibt und mit dem ersten Damenteam mittelfristig in die Bundesliga aufsteigen wollte. „Fünfte Liga war keine Herausforderung, ich wollte mehr. Aber zu der Zeit wusste ich nicht, welche Pläne Gott mit mir hat. Alles im Leben hat einen Sinn. Mir war nur klar, dass ich meine Karriere nicht beenden wollte. Also schloss ich mich den Bascats an.“
Am Samstag geht es gegen den noch punktlosen Vorletzten
In Basketballkreisen sorgte diese Entscheidung für Aufsehen. Der Schritt zurück, von einer Leistungsträgerin in der 2. Bundesliga zu einem ambitionierten Fünftligisten, stellte sich aber sehr schnell als richtige Entscheidung heraus. Ein Glücksfall für beide Seiten. Die Bascats gaben der US-Amerikanerin eine neue Heimat, Waller dankte es mit starken Leistungen, integrierte sich im Verein, wurde zur Jugendtrainerin und Identifikationsfigur. „Mir gefallen die unterschiedlichen Charaktere. Wir sind eine Familie“, schwärmt die 33-Jährige. Mit ihrer kommunikativen Art und ihrer guten Laune zieht sie ihr Umfeld in ihren Bann. In den letzten Jahren entwickelte sie sich vor allem charakterlich weiter. „Ich habe mentale Stärke gelernt. Ich bin ein emotionaler Mensch, aber der Schlüssel ist, die Emotionen zu kontrollieren. Einen großen Anteil daran hat unser ehemaliger Coach Omar Collington“, betont Waller.
Dass sie Basketball „mit jeder Faser meines Körpers“ liebt, können die Fans in jeder Partie sehen. Auch in der vergangenen Saison übernahm die Top-Athletin viel Verantwortung, verteidigte die stärksten Spielerinnen des Gegners, verwandelte wichtige Würfe, kommunizierte viel. In dieser Saison lieferte sie bisher ebenfalls starke Leistungen ab, kam in zwei Partien auf über 20 Punkte. „Kita gehört in die erste Liga. Ihre Story ist wirklich besonders, nicht viele hätten diesen Karriereschritt gewagt und auch wirklich so viel Geduld bewiesen. Daher gönnen wir es Kita ganz besonders, dass sie nun in der ersten Liga spielt. Wir sind sehr froh, dass wir sie haben“, bekräftigt Trainer Dhnesch Kubendrarajah.
Im Heimspiel am Samstag (16 Uhr) gegen den noch punktlosen Vorletzten SNP BasCats USC Heidelberg will Waller alles daran setzen, ihr Düsseldorfer Team zum zweiten Saisonsieg zu führen.