Die falschen Signale

Welche Projekte nach Klima-Demo in Krefeld unpassend sind

 Ein Aktivist der Klimaschutzbewegung Fridays for Future trägt bei einer Demonstration ein Plakat mit dem Motto „Kein Grad weiter“.

Ein Aktivist der Klimaschutzbewegung Fridays for Future trägt bei einer Demonstration ein Plakat mit dem Motto „Kein Grad weiter“.

Foto: dpa/Peter Gercke

Zu: „Absage an grünen Autobahn-Baustopp“

Es ist unglaublich. 27 000 Wissenschaftler aus Deutschland der Schweiz und Österreich (Scientists for Future) haben erst in den letzten Tagen die Forderung der Fridays for Future das europäische Parlament unterstützt, die Anstrengungen zur Transformation unserer Gesellschaft zu erhöhen. Hier nur ein Satz aus diesem Statement: Nach Berechnungen des IPCC ergibt sich ein Restbudget für Emissionen der EU27 von 20 Gt CO2 ab 2021, um die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Eine Reduktion der Emissionen von 80 % bis 2030 entspricht einem Pfad in diesem Budgetrahmen.

Dies ist eine deutlich höheres Ziel als bisher vorgegeben. Bei o.g. Artikel ging es inhaltlich darum, zu prüfen, ob die bisher geplanten Autowege noch in dieses Konzept passen. Es ist traurig, wie polemisch mit diesem Thema umgegangen wird. Neben den in Planungen zunehmend erwarteten Autoverkehr spielt hier auch die große Flächenversiegelung eine Rolle. In den Kommunen ist diese Thematik schon angekommen. Wohin wollen wir? Freiwerdende Kapazitäten könnten dann auch gut in eine nachhaltige Mobilität (ÖPNV) investiert werden. Ebenso bedauerlich ist, dass heute das Signal ausgegeben wird dass der Braunkohletagebau entsprechend den Bestimmungen bis 2035 weitergeführt wird (Abbau von fünf Dörfern). Diese Signale passen nicht mehr in unsere Zeit.

Bernd Kaufmann

Krefeld