Fußball Ein Kölner Trio ist favorisiert
Die Vorjahressiegerin des Hauptrennens ist in schlechter Form. Neun Läufe werden am heutigen Samstag auf dem Rund in Grafenberg gestartet.
Internationaler geht es kaum: Ein in Frankreich von einem Japaner trainiertes Pferd namens Chitose wird am heutigen Samstag mit einem aus der Mongolei stammenden Jockey im Henkel-Stutenpreis in Grafenberg starten. Wobei es sich bei dem Reiter um Bayarsaikhan Ganbat handelt, einem längst in Deutschland heimischen und erfolgreichen Aktiven, der für eben diese Chitose gebucht wurde.
Ob die exotische Stute allerdings im wichtigsten Rennen des Tages die einheimischen Vierbeiner ärgern kann, ist fraglich, denn aufregend sind ihre Vorleistungen nicht. Vergangenes Jahr hat sie zwar gewonnen, doch bei ihrem ersten Auftritt in dieser Saison kam sie nur auf den letzten Rang. Ihren Trainer Hiroo Shimizu, gleichzeitig Besitzer von Chitose, hatte es vor einem Dutzend Jahre nach Frankreich verschlagen, in Chantilly in der Nähe von Paris trainiert er knapp 30 Pferde.
Doch im Stutenpreis, dem mit einem Preisgeld von 22 500 Euro ausgestatteten Vorbereitungsrennen auf weitere Großereignisse in diesem Jahr, scheinen die Kölner Ställe besonders gut besetzt zu sein. Peter Schiergen, Deutscher Meister seiner Berufssparte, schickt gleich drei Stuten rheinaufwärts, Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev, die Nummer eins der hierzulande tätigen Reiter, hat sich für Villefranche entschieden, auf Grund der Trainingsleistungen, was aber nicht zwingend ein Indiz für einen Erfolg sein muss.
Schiergens Kollege Markus Klug gelingt im Moment fast alles, vor allem seit zu Jahresbeginn Andrasch Starke, Deutschlands erfolgreichster Jockey aller Zeiten, bei ihm angeheuert hat. Dieses Team ist im Stutenpreis mit Wild Gloria dabei, eine aktuelle Siegerin, womit sie fast schon automatisch die Favoritenrolle einnimmt.
Lokale Interessen sind im dritten Rennen des Tages vertreten, dem Pattex-Rennen. Hier laufen acht Dreijährige, die mit Sicherheit nicht bei ihren bisherigen Leistungen kleben bleiben wollen. Fünf Stuten sind dabei, die sämtlich noch eine Nennung für den Henkel-Preis der Diana haben, im August das Highlight der Grafenberger Galoppsaison.
Darunter ist die von Sascha Smrczek in Grafenberg trainierte Grand Cru, hinter deren Besitzernamen „Stall Torjäger“ einige prominente Eigner auch aus der Politik stehen. Am Tag vor der Landtagswahl werden sie aber wohl kaum den Weg auf die Rennbahn finden.
„Unser langfristiges Ziel mit Grand Cru ist schon ein Start in der Diana“, sagt Smrczek, „da ist das jetzige Rennen eine Standortbestimmung.“ Exakter: Nur wenn sie vorne dabei ist, wird es weiter in Richtung des Stutenderbys gehen.