Beziehungsdrama in Mönchengladbach Eine 70-Jährige soll ihre Lebensgefährtin getötet haben

Mönchengladbach · Die Polizei hatte am 7. Mai in einer Wohnung in Odenkirchen eine blutige Entdeckung gemacht. Nun gibt es Neuigkeiten zu dem Beziehungsdrama.

In einer Wohnung an der Straße Burgbongert machte die Polizei am 7. Mai einen grausigen Fund.

Foto: Sascha Rixkens

Nach dem Fund einer toten Frau in einer Wohnung an der Straße Burgbongert in Odenkirchen, sitzt eine 70-Jährige in Untersuchungshaft. Der Vorwurf gegen sie: Mord. Die Rentnerin soll ihre gleichaltrige Lebenspartnerin getötet haben. Am 7. Mai, einem Samstag, hatte die Polizei in Odenkirchen eine blutige Entdeckung gemacht. In der Wohnung eines Mehrfamilienhauses lagen zwei Frauen: Die eine war tot und wies Stichverletzungen auf, die andere war bewusstlos und schwer verletzt.

Vorausgegangen war eine Meldung an die Polizei, die aus dem Bekanntenkreis der beiden Frauen kam. Dort hatte man sich Sorgen gemacht, weil eine Verabredung nicht eingehalten worden war. Und offenbar hatte es weitere Vorfälle gegeben, die die Freunde sehr beunruhigt hatten. Als die Polizei zur angegebenen Adresse fuhr, stellte sich heraus, dass die Sorgen berechtigt waren. Doch für ein Eingreifen war es zu spät.

Verdacht auf Beziehungsdrama erhärtete sich schnell

Die bewusstlose 70-Jährige wurde zunächst intensivmedizinisch in einem Krankenhaus behandelt. Polizei und Staatsanwaltschaft gingen von einem Tötungsdelikt aus, eine Mordkommission wurde eingesetzt. Schnell erhärtete sich der Verdacht, dass es sich um ein Beziehungsdrama handeln könnte.

Die beiden 70-jährigen sollen schon länger ein Paar gewesen sein. Sie lebten gemeinsam in der Wohnung. Am 7. Mai, so der Vorwurf von Staatsanwaltschaft und Polizei, tötete eine der beiden Frauen ihre Lebenspartnerin und versuchte dann, sich selbst das Leben zu nehmen. Über Todesursache und Tatwaffe wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Auch jetzt wurde nur so viel bekannt gegeben: Es gab Stichverletzungen. Das Motiv: partnerschaftliche Streitigkeiten.

Die Tatverdächtige, die Tage lang nicht vernehmungsfähig war, hat mittlerweile die Intensivstation verlassen. Laut Polizei ist ihr Gesundheitszustand insoweit stabil, dass sie am Mittwochnachmittag, 11. Mai, einem Haftrichter vorgeführt werden konnte. „Die 70-Jährige befindet sich nun gemäß Antrags der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wegen Mordes in Untersuchungshaft“, so Polizeisprecherin Cornelia Weber am Freitag. Die Frau werde weiterhin von Klinik-Fachleuten betreut.

Polizei bearbeitet
derzeit viele Tötungsdelikte

Wegen der zahlreichen zu bearbeitenden Tötungsdelikte musste die Polizei Mönchengladbach zwischenzeitlich Verstärkung aus anderen Behörden anfordern. Am 1. Februar stach eine 39-jährige Mutter im Ortsteil Schrievers auf ihren dreijährigen Sohn ein und tötete sich dann selbst. Der kleine Junge starb ebenfalls. Am 14. März wurde ein stark blutender Mann in einem Hausflur in Lürrip gefunden. Ein 18-Jähriger soll ihn mit einer Machete angegriffen haben. Der Tatverdächtige wurde später mit Kräften des SEK festgenommen.

Am Sonntag, 20. März, stach ein 18-Jähriger auf eine 15-Jährige ein, weil diese ihn zurückgewiesen hatte. Das Mädchen erlitt Verletzungen und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Am 28. März wurde im Stadtteil Volksgarten in einem Abfalleimer ein getötetes Baby gefunden. Am 3. Mai erlag eine 46-jährige Frau ihren lebensbedrohlichen Verletzungen, die ihr wenige Tage zuvor bei einer Auseinandersetzung in Bonnenbroich-Geneicken zugefügt worden waren.