(gap) Pöbeleien, Raubdelikte, Körperverletzungen – die Kirmes in Rheydt, die eigentlich ein fröhliches Volksfest für Familien sein soll, wurde immer wieder durch kleine Randale-Gruppen gestört. Am Montagabend hat es dort eine größere Schlägerei gegeben. Das bestätigte die Polizei am Dienstagmorgen. Einzelheiten sollten eigentlich im Laufe des Tages bekannt geben werden, doch am späten Nachmittag hieß es: Es werden vorerst keine Einzelheiten veröffentlicht, „wir wollen uns erst ein komplettes Bild von der Lage verschaffen“, sagte ein Polizeisprecher.

In den Sozialen Medien kursierte indes am Montagabend bereits ein Video, das junge Männer zeigt, die im Bereich Limitenstraße/Gracht auf einen am Boden Liegenden einschlagen und eintreten. Ein schwarzer BMW fährt auf die Gruppe zu, der Wagen stoppt, der junge Mann, der am Boden lag, versucht einzusteigen. Minuten später ist alles voller Polizei.

Bereits am Freitag, dem Eröffnungstag, hatte es Ärger auf der Rheydter Kirmes gegeben. Eine Gruppe Jugendlicher hatte versucht, den offiziellen Rundgang mit Musikkapelle, Ehrengästen und Schaustellern zu stoppen. Die Polizei konnte dies rechtzeitig verhindern. Am Montag, der traditionell der Familientag auf der Kirmes ist, meldete die Polizei dann vier Raubdelikte. Opfer waren in allen Fällen Jugendliche und Kinder. Die Angreifer, ebenfalls im minderjährigen Alter, drohten unter anderem mit Messern und erbeuteten vor allem Geld. Am Ende der Kirmes hatte die Polizei insgesamt weit mehr als ein Dutzend Platzverweise aussprechen müssen. Die Rheydter Kirmes ist immer gut besucht, ein Anziehungspunkt für viele Familien. Jetzt, nach zwei Jahren Pandemie, schien sie aber so viele Besucher gehabt zu haben wie noch nie.

Die Schausteller freuten sich über den Zuspruch der friedlichen Gäste, unter denen auch viele kleine Kinder waren, die zum allerersten Mal auf einem Rummelfest waren.