Regionalliga SGL-Volleyballerinnen verlieren
Langenfeld. · Die engagierten Langenfelderinnen müssen sich beim TuS Herten 2:3 geschlagen geben.
Es war ein Krimi mit einer Länge von 130 Minuten. Bis zum Schluss wussten die mehr als 300 Zuschauer in der Knappenhalle nicht, ob die Regionalliga-Volleyballerinnen des TuS Herten oder der SG Langenfeld (SGL) das heiß umkämpfte Spitzenspiel für sich entscheiden würden. Obwohl die Mannschaft von Trainer Michael Wernitz erneut eine hervorragende Leistung abrief, musste sie sich letztlich den Hertenerinnen nach dem fünften Satz geschlagen geben – 2:3 (23:25, 25:23, 25:13, 19:25, 9:15).
In der Vergangenheit hatten die Langenfelderinnen gegen den TuS häufig keine Chance, aber diesmal steigerten sie sich deutlich. „Die Mädels erreichen momentan ein viel höheres Level und kämpfen um jeden einzelnen Ball, sodass ich ihnen überhaupt gar keinen Vorwurf mache. Wir haben wieder mehrere Situationen gelöst, die vorher undenkbar gewesen wären“, sagte Wernitz, dessen Team nach fünf Siegen hintereinander die erste Saison-Niederlage hinnehmen musste.
Blockerinnen Anne Schmittmann und Jil Molitor fehlten
Die Langenfelderinnen reisten ohne ihre enorm wichtigen Mittelblockerinnen Anne Schmittmann (Dienst) und Jil Molitor (Verletzung am Handgelenk) nach Herten. Ansonsten konnten Wernitz und sein erfahrener Co-Trainer Mark Nahrstedt auf den kompletten Kader zurückgreifen. Dadurch setzten sie wieder auf Tina Steinacker (Verteidigung) und Christin Nadolski (Annahme) auf der Libero-Position, die sich abwechselten. „Wenn eine Spielerin mal einen Fehler gemacht hat, konnte die andere es wieder besser machen. Durch die Aufteilung konnten wir die Verantwortung wieder auf mehrere Schultern verteilen“, betonte Wernitz.
Die Langenfelderinnen starteten sehr gut in den ersten Durchgang und konnten sich gleich eine deutliche Führung erarbeiten – 8:3. Anschließend drehte der TuS indes auf und profitierte vor allem durch seine glänzend aufgelegte Diagonalspielerin Joelle Pospiech, die später als beste Hertener Spielerin ausgezeichnet wurde (19:20, 23:25). Auch der zweite Abschnitt war eng umkämpft, ehe die Langenfelderinnen durch eine gute Verteidigung und gefährliche Angriffe knapp die Oberhand behielten (15:13, 22:22, 25:23). Wernitz: „Der Wille und die Kraft gingen Herten jetzt etwas abhanden.“
Die SGL brachte insbesondere durch Sarah Brust, Carina Zandt und Spielführerin Diana Kiss auch im dritten Satz viele gefährliche Aufschläge hervor. Nach dem 7:7 erhöhten die Langenfelderinnen den Druck, während der TuS verunsichert wirkte (16:11, 25:13). Der Hertener Anhang versank nun in Ernüchterung, und auch die bislang kontinuierlichen Trommelschläge erfuhren eine Unterbrechung, bevor die Gastgeberinnen durch taktisch kluge Schläge im vierten Satz neuen Schwung gewannen (12:12, 18:14). Die SGL war in der Verteidigung zu diesem Zeitpunkt zu unaufmerksam und griff zu selten über ihre formstarke Mittelblockerin Silke Althaus an, sodass sie durch weitere Eigenfehler eine Niederlage hinnehmen musste (19:22, 19:25).
Vor dem entscheidenden Tie-Break veränderte Wernitz die Aufstellung, um für Überraschungsmomente zu sorgen. Allerdings schlugen die Hertenerinnen jetzt besonders stark auf, während sich die SGL viele Annahme-Fehler erlaubte. Beim Seitenwechsel lag Langenfeld mit 5:8 zurück, und nun ließen auch die Kräfte von Brust, Zandt und Kiss nach. Nach einem technischen Fehler war die Pleite besiegelt (9:15).
„Trotzdem haben wir eine starke Vorstellung gezeigt. Das Spiel wurde sogar im Internet verfolgt und hat tollen Volleyball geboten. Der Sieg von Herten geht in Ordnung, weil wir den Schwung aus dem dritten Satz nicht mit in den vierten Abschnitt nehmen konnten“, fand Wernitz. Die Regionalliga bleibt weiter spannend: So steht Herten (16 Punkte) jetzt als Spitzenreiter vor dem Zweiten Langenfeld (15).
Der Dritte TSV Bayer Leverkusen II (14 Zähler) hat überraschend mit 1:3 gegen den DSC 99 Düsseldorf verloren. Das direkte Aufeinandertreffen am Sonntag (Sporthalle Hinter den Gärten, 15 Uhr) zwischen Langenfeld und Leverkusen bietet deshalb viel Brisanz.