Hülchrather packen wieder kräftig an Hülchrather krempeln die Ärmel hoch
Hülchrath. · Auch fürs nächste Jahr hat sich Dorfgemeinschaft viele Projekte vorgenommen.
Nur 720 Einwohner hat Hülchrath, doch wenn es um gemeinschaftliches Engagement geht, dann ist der kleine Ort ganz groß. Immerhin 310 Mitglieder hat die Dorfgemeinschaft, die sich für 2020 wieder viel vorgenommen hat. Zudem wird sich der Ort dann erneut beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene
beteiligen.
Sechs Mal hintereinander war das ebenso schmucke wie aktive Dorf Kreissieger. „Wenn etwas verbessert werden soll, dann packen wir eben an“, erklärt Paul Steins, der bei einem Rundgang durch den Ort die geplanten Vorhaben erläutert. Der 64-Jährige ist stellvertretender Vorsitzender der
Dorfgemeinschaft.
Los geht’s an der Kirche St. Sebastianus, die wieder ein Giebelkreuz erhalten soll – das alte war in den 60er Jahren herab gestürzt. Künstler und Steinmetz Robert Beerscht wird das neue Basaltkreuz fertigen, doch noch fehlen 7000 der erforderlichen 9500 Euro.
„Wir wollen Firmen ansprechen, ob sie uns bei Arbeiten unterstützen, etwa mit einem Hubsteiger“, sagt Steins. Einige hundert Meter weiter an der Herzogstraße sind der Eingang und der Notausstieg eines Luftschutzbunkers zu sehen, in dem die Dorfgemeinschaft ein Fledermausquartier schaffen möchte. „Unser Fauna- und Flora-Experte Ingo Heintzen prüft zurzeit die Bedingungen, so darf es für die Fledermäuse keinen Durchzug geben“, erläutert Steins.
Im Nistkasten am Kindergarten haben Turmfalken gebrütet
Ein Herz für Tiere zeigen die Hülchrather auch auf der 2017 geschaffenen Grünanlage „Am Obspäddsche. „Hier sollen ein Bienenstock und ein Insektenhotel aufgestellt werden“, berichtet Steins. Auch eine Wildblumenwiese, die Insekten Nahrung bietet, soll angelegt
werden.
Froh sind Steins und andere, dass der 2017 am Kindergarten angebrachte Nistkasten in diesem Jahr erstmals von einem Turmfalkenpärchen angenommen wurde. Vier Junge wurden dort groß gezogen. Auch Verschönerungsprojekte gibt es. Am Josef-Lecher-Weg wurde eine Baumscheibe neu bepflanzt. „Dafür haben wir die 350 Euro aus dem Sonderpreis investiert, den wir 2018 bei ,Unser Dorf hat Zukunft’ für die Teilnahme an der Gillbach-Renaturierung erhalten haben.“
Zudem wurden bei Viktor Göbbels, Initiator von „Grevenbroich blüht auf“, zusätzliche Narzissenzwiebeln besorgt. „Wir wollen am Ortsausgang ein schönes blühendes Band bis zum Abzweig nach Münchrath schaffen“, sagt Steins.
Zurzeit läuft die Umfrage, ob am Wegekreuz „Ob de Bleesch“ an der K 33 der gestohlene Korpus erneuert werden soll. „Bislang haben sich rund 70 Menschen beteiligt. Rund 90 Prozent davon möchten, dass das Kreuz wieder einen Korpus erhält“, gibt Steins einen
Zwischenstand.