Hallenhockey DHC glänzt mit erfolgreicher Jugendarbeit
Fünf von sechs Mannschaften, von der U14 bis zur U18, erreichen die Endrunden um die Deutsche Meisterschaft.
Wehende Fahnen, Trommelwirbel, Sprechchöre. Die Stimmung in der Halle des Düsseldorfer HC hätte einem Spitzenspiel der Hockey-Bundesliga zur Ehre gereicht. Aber auch die leidenschaftliche Unterstützung der Fans konnte die weibliche U16 des DHC bei der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft nicht bis ins angestrebte Halbfinale tragen. Der Ausrichter, der im Sommer in derselben Altersklasse den Titel auf dem Feld geholt hatte, musste sich schließlich mit dem fünften von acht zu vergebenden Rängen begnügen.
Dass die DHC-Jugend sich bundesweit vor keinem Verein anderen Klub verstecken muss, davon zeugen 16-jährige Talente wie Lucy Zich, mit sechs Treffern gemeinsam mit Leni Fischer vom Harvestehuder THC Torschützenkönigin der Endrunde, sowie die im DHC groß gewordene Lotti Ritter.
„Natürlich ist es schön, so viele Tore erzielt zu haben“, sagt Lucy Zich, die im vergangenen Jahr vom DSC 99, dem Lokalrivalen aus Gerresheim, über den Rhein nach Oberkassel gewechselt war. „Letztlich geht es aber um die Mannschaft. Und die hat ihr Ziel nicht ganz erreicht. Leider haben wir nicht das abgerufen, was wir leisten können. An diesem Wochenende lief es eben nicht so rund, wie in den vorhergehenden Spielen.“
Lotti Ritter war nach dem Turnier guter Dinge, auch wenn das große Ziel verfehlt wurde: „Wir hatten uns viel mehr erhofft, schließlich haben wir großes Potenzial. Wir hatten uns dann aber noch vorgenommen, das letzte Spiel in dieser Konstellation zu gewinnen.“ Beim hochverdienten 3:1 über den Westrivalen Uhlenhorst Mülheim lief das Team in dieser Besetzung zum letzten Mal auf. Rund die Hälfte des Kaders rückt in die U18 auf.
Die Seniorenmannschaften mit eigenem Nachwuchs versorgen
Die Stimmung pendelte beim DHC zwischen leichtem Frust und Vorfreude auf das, was die Zukunft bringt. Trainer Jonathan Sachse wies darauf hin, dass seine Mannschaft nicht gegen irgendwen, sondern gegen die beiden Finalisten, den Harvestehude THC und den UHC Hamburg, den Kürzeren gezogen hätte: „Gegen den UHC spielen wir eine sensationelle erste Halbzeit, gehen aber nur mit 1:0 in Führung. Hätten wir unsere Chancen verwertet und hätten wir 3:0 geführt, wäre das Ding wahrscheinlich schon durch gewesen. Nach dem Wechsel geben wir das Spiel dann dumm aus der Hand und verlieren noch 2:3.“ Gegen den HTHC dürfe man eine Niederlage kassieren (2:5), sie seien das stärkste Team gewesen und zu Recht Meister geworden. Sachses Bilanz: „In Summe können wir mit dem Wochenende nicht zufrieden sein.“
Da das Titelsammeln nicht vorrangige Aufgabe eines Jugendtrainers ist, speziell nicht in einem Verein mit dem Aushängeschild erste Damenmannschaft, kann Sachse über Distanz mit der geleisteten Arbeit zufrieden sein. Der DHC hat sich auf die Vereinsfahne geschrieben, den Jugendbereich progressiv zu stärken, um die Seniorenmannschaften vorrangig mit Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu versorgen. „Da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Sachse. „Einige Mädels werden den Sprung in den Bundesliga-Kader schaffen. Weitere zwei bis drei Spielerinnen werden, wenn sie an sich arbeiten, das Niveau ebenfalls erreichen.“
Es sei in der Vergangenheit meist so gewesen, dass sich nach Olympischen Spielen – und die sind in diesem Jahr – die Kader der Vereinsmannschaften neu sortieren. Und damit wachsen die Aussichten der Jugend auf Plätze in den ersten Mannschaften.
Unter dem Strich kann man in der Jugendabteilung des DHC mit der diesjährigen Hallenbilanz gut leben. Fünf von sechs Mannschaften, von der U14 bis zur U18, erreichten die Endrunden um die Deutsche Meisterschaft. Damit ist der Verein seinem Ziel, die Nummer eins im Westen zu werden, ein gutes Stück näher gekommen. „Dass nach einem Titel in der letzten Feldsaison dieses Mal keine Finalteilnahme herauskam, ist schade“, meint Lars Meckenstock, Sprecher des Mitgliederrates im DHC. „Aber es spornt uns an, unsere Jugendarbeit noch weiter zu intensivieren und bald wieder Titel zu gewinnen.“ Mit der Ausrichtung der Endrunde der weiblichen U16 habe der Verein nicht nur Werbung für sich selbst gemacht, sondern auch für den Hockeysport und die Sportstadt Düsseldorf.