Die Krux mit dem ÖPNV in Wuppertal
zu: „Zustand des ÖPNV in Wuppertal“
Um den zunehmenden Klimawandel zu bekämpfen, müssen Autofahrten auf ein nötiges Maß beschränkt werden. Der Radverkehr sollte zwar weiter als umweltfreundliches Verkehrsmittel gefördert werden, den wesentlichen Beitrag aber muss der ÖPNV liefern.
Dankenswerter Weise thematisieren nun auch Institutionen wie IHK und Pro Bahn die Probleme des ÖPNV. Grundsätzlich benötigt es in Wuppertal mehr Angebot. Dies sollte Bestandteil des Zukunftsprogrammes von Herrn Oberbürgermeister Schneidewind werden!
Der besorgniserregende Zustand des ÖPNV drückt sich nicht allein durch massive Linienkürzungen aus, sondern auch durch das Desaster der lange stillgelegten Schwebebahn.
Während andere Städte bereits einen zehn Minuten Takt haben, beharren die WSW auf ihrem 20-30 Minuten Takt. Dies hatte zur Folge, dass alte und kranke Menschen sowie Mütter mit Kinderwagen wegen massiver Überfüllung mancher Busse nicht mitgenommen werden konnten. Für diese Menschen hat der Radverkehr keinerlei Bedeutung.
Aber es geht auch um die fehlenden Fahrplanbücher. Es wird seitens der WSW vorausgesetzt, dass jeder Fahrgast - auch die ältere Generation - im Besitz eines Smartphons oder Computers ist, um sich online zu informieren. Das ist unzumutbar und kundenunfreundlich.
Ist der ÖPNV so unattraktiv, werden Menschen wieder das Auto als bevorzugtes Verkehrsmittel benutzen. Das wäre im Sinne der Bekämpfung des Klimawandels absolut kontraproduktiv.
Die geplanten Linienstreichungen erfolgen offenbar aus finanziellen Gründen. Es ist für mich daher völlig unverständlich, wie man auf die absurde Idee kommen konnte, eine Seilbahn mit umfangreichen Folgekosten zur Uni zu bauen.
Ich fordere hiermit Bund, Land und Kommunen auf, die Finanzierung des ÖPNV auf eine solide Basis zu stellen und erst dann über eine Förderung des Radverkehrs nachzudenken.
Von Bruno Wortmann, per Email an die Redaktion