Mehrere Fußballfelder groß sind die Grundstücke, die dem Designer-Outlet-Center in Lennep vorbehalten waren DOC-Flächen sollen der Wirtschaft dienen

Remscheid · Mehrere Fußballfelder groß sind die Flächen, die dem Designer-Outlet-Center (DOC) in Lennep vorbehalten waren. Nach dem Aus des Großprojekts fordert Alexander Lampe, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion Remscheid, dass sich die Grundausrichtung bei ihrer künftigen Nutzung nicht ändern darf.

 Raum für die Wirtschaft schlägt die Mittelstandsvereinigung auf dem Jahnplatz vor.

Raum für die Wirtschaft schlägt die Mittelstandsvereinigung auf dem Jahnplatz vor.

Foto: Roland Keusch

„Es ging beim DOC um die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Remscheid und um die Schaffung von 1000 Arbeitsplätzen“, erinnert er an die Argumente, die eine große Mehrheit im Remscheider Stadtrat vom DOC überzeugten.

Lampe schlägt somit vor, dass Röntgen-Stadion, Jahn- und Kirmesplatz in erster Linie auch weiterhin diese Zwecke erfüllen sollen. Jobs müssten dort entstehen: „Und zunächst kein Wohnungsbau. Der kann später einmal folgen.“ Lampe entgegnet damit dem Vorschlag von Jürgen Kucharczyk (SPD), der in der Lenneper Bezirksvertretung Sozialwohnungen ins Gespräch gebracht hatte.

Alexander Lampe bringt
Ideen ins Gespräch

Diese gelte es zu berücksichtigen. Gerade in diesem Sektor herrsche großer Bedarf in Remscheid. Lampe erwidert, dass der Fokus stattdessen darauf liegen müsse, der Wirtschaft Raum zu geben: „So wie das mit dem DOC ja geplant war.“

Ein Konzept will der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung dabei nicht vorgeben. Stattdessen listet Alexander Lampe eine Ideensammlung auf. Werkstätten könnten entstehen, Betriebsanlagen für Existenzgründer, Bildungseinrichtungen mit dem Fokus auf das Duale Studium, ein Kongresszentrum – dies seien Beispiele für den wirtschaftlichen Impuls, den er für Lennep vorschlägt.

Dass vom Bundesverwaltungsgericht in Leipzig der DOC-Bebauungsplan für unwirksam erklärt wurde, sei eine „sehr tragische Geschichte“. Lampe erinnert an die Investitionssumme von 165 Millionen Euro, die Bauherr McArthur Glen ausgeben wollte. Es sei das Ziel gewesen, einen „modernen Anker, einen Hotspot“ zu schaffen – für die Menschen im Bergischen Land und darüber hinaus. Nun gelte es, einen Plan B zu entwickeln, den er bereits 2019 gefordert habe.

„Mit der Werkzeug-, der Messer-, der Chemieindustrie, den vielen kleinen und großen Automobilzulieferern, dem Maschinenbau, dem Gesundheitswesen, dem Handwerk und vielen Branchen mehr könnten wir eine klare Zukunftsvision erarbeiten,“ will Alexander Lampe diverse Partner für neue Planungen in Lennep ins Boot holen. Dabei sei es auch wichtig, den Blickwinkel auf den DOC-Flächen „auf die Aus- und Weiterbildung künftiger Generationen“ zu lenken.

Vor diesem Hintergrund sei es bedauerlich, dass die Rheinische Fachhochschule ihren Standort in Honsberg aufgeben will – weil sie die Vorlesungen verstärkt ins Internet verlagern möchte. Die Pandemie habe diesen Trend verstärkt.

„Für mich ist das eine Ausrede“, sagt Lange. „Nicht alles kann man mit Corona rechtfertigen.“ Ein künftiger Kooperationspartner auf dem DOC-Gelände könne die Bergische Universität in Wuppertal sein.