(wuk) Mit dem Vorwurf des Totschlags ist beim Landgericht Anklage gegen einen 39-Jährigen erhoben worden. An einem Oktobersonntag 2023 soll er mit seinem Cousin (32) in Friedrichstadt den Ex-Freund ihrer gemeinsamen Tante abgepasst haben und ihn nach einem Disput mit drei Messerstichen tödlich verletzt haben.

Nach ihrer Trennung soll sich die 53-jährige Tante damals von ihrem Ex-Freund bedroht gefühlt haben. „Zum Schutz“ sind daraufhin angeblich der Angeklagte und sein Cousin zur Wohnung der Frau in Friedrichstadt gefahren. Laut Anklage habe der 39-Jährige dort ein Messer an sich genommen und sei mit dem Cousin wieder nach unten gegangen, um die Ankunft des Ex-Partners abzuwarten.

Als der 44-Jährige gegen 20 Uhr tatsächlich im Taxi vorfuhr, folgte laut Zeugenaussagen zunächst ein heftiges Wortgefecht zwischen den Männern. Dann habe der Ex-Freund der Tante mit einem Teleskopschlagstock auf den Angeklagten eingeprügelt. Diese Aktion soll laut Anklage aber bereits beendet gewesen sein, als der 39-Jährige das Messer zog und auf den Widersacher eingestochen haben soll. Der 44-Jährige erlitt Wunden an Brust, Bauch und Rücken, blieb reglos auf der Straße liegen. Die Tante des Tatverdächtigen sei danach ebenfalls zum Tatort geeilt und soll dem schon schwer Verletzten angeblich noch mehrere Tritte versetzt haben. Der 44-Jährige starb wenig später in einer Klinik an den Folgen der Messerstiche.

Alle drei Verdächtigen aus dieser Familie konnten noch am Tatort festgenommen werden. Ob und in welchem Umfang der Cousin an der Auseinandersetzung aktiv beteiligt gewesen war, wird in einem gesonderten Ermittlungsverfahren derzeit noch geprüft. Gegen den mutmaßlichen Messerstecher ist jetzt aber bereits Anklage zum Schwurgericht erhoben. Er hat seit seiner Festnahme bisher keine Aussage zu den Tatvorwürfen gemacht. Ob das Landgericht diese Totschlags-Anklage zulässt und wann darüber verhandelt werden könnte, ist noch nicht entschieden.