Ausstellung „Ghosts at the Feast“ Unliebsame Erinnerungen

Düsseldorf · Das Weltkunstzimmer zeigt eine Ausstellung von Studierenden der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie befasst sich mit Dingen, die man nicht loswird.

Die Studentinnen (v.l.) Hani Gimna, Catalina Bucos und Javkhlan Ariunbold mit Martha Martens vom Weltkunstzimmer und Mischa Kuball bei der Präsentation.

Foto: David Grzeschik

Jeder kennt sie: Erinnerungen, die man am liebsten vergessen möchte, die einem aber immer wieder durch den Kopf schießen. Hier beginnt die Idee, die hinter der Ausstellung „Ghosts at the Feast“ steckt, zu übersetzen mit „Geister beim Festmahl“. Sie orientiert sich an einem Zitat von William Shakespeare. Erdacht und konzipiert haben sie Studierende von Mischa Kuball, Professor für Public Art an der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM).

Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein Flugzeugabsturz, bei dem eine der Künstlerinnen Angehörige verloren hat. Medial werde versucht, die Nachricht dieses traumatischen Ereignisses durch ein bestimmtes Bild zu verbreiten. So wolle man sich dem Unsichtbaren nähern, erklärt Kuball. In einer Installation in der Ausstellung, bestehend aus Fototapete und Klang, versucht die Künstlerin eine Annäherung auf ihre eigene Weise.

Dabei ist das Kunstwerk nur eines von 30 Projekten, das die Studierenden jetzt im Weltkunstzimmer präsentieren. Die Bandbreite der Kunstwerke ist groß: Von klassischer Malerei bis hin zu Videos haben die jungen Leute unterschiedliche Darstellungsformen gewählt.

Konzipiert hat die Ausstellung das Kuratorenteam aus Jannika Lösche, Ella Kühn, Jazmin Rojas Forero, Hani Gimna und Helin Sezen Korkmaz. Dafür haben sie sich ein Jahr lang einmal pro Woche getroffen. Die Kuratorinnen weisen auf den internationalen Hintergrund hin, vor dem die Ausstellung entstanden ist. Viele der Beteiligten sind im Ausland geboren.

Eine von ihnen ist Javkhlan Ariunbold. Sie kommt aus der Mongolei und beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der Bildsprache des tibetischen Buddhismus, den sie in eine zeitgenössische Form umzusetzen versucht. Catalina Bucos wiederum hat ihre Arbeit vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise erstellt und nimmt in ihr Bezug auf Desinformation in ihrem Heimatland Moldau. Hani Gimna zeigt eine Video- und Soundinstallation, in der sie die Rollen von Kameramann und Schauspielern vertauscht.

Für ihn sei das Weltkunstzimmer ein Geheimtipp, ein „hidden champion“, sagt Mischa Kuball. Gemeinsam mit den Künstlern hat Kuball die Arbeiten im Kolloquium „urban stage ff.“ diskutiert.

Info „Ghosts at the Feast“ läuft bis zum 10. Dezember, Do. bis So., 13 bis 19 Uhr, im Weltkunstzimmer, Ronsdorfer Straße 77a. Der Eintritt ist frei. Am Freitag, 9. Dezember, finden in der Ausstellung Performances statt.