Parken in Düsseldorf Benrath verliert dutzende Parkplätze für Baumschutz
Düsseldorf · Die Stadt hatte das Parken auf dem Mittelstreifen der Hildener Straße bislang geduldet. Um aber die 24 Bäume zu schützen, sollen die Autos dort dauerhaft verbannt werden. Am Freitag wurde mit den Arbeiten begonnen.
Im Düsseldorfer Süden sind Anwohner und Besucher noch verwöhnt, was die Parkmöglichkeiten angeht. Während die Gebühren in der Innenstadt und den Quartieren drumherum inzwischen auf 90 Cent pro zwölf Minuten angehoben wurden, kann man im Süden rund um die Geschäftszonen in Wersten, Holthausen, Garath und Benrath an einigen Stellen entweder noch komplett kostenfrei oder mit Parkscheibe für bis zu vier Stunden je nach Standort parken. Nahe der Ortsmitte von Benrath fallen an der Hildener Straße aber Dutzende Dauer-Parkplätze weg, die bislang zwar illegal, aber von der Verkehrsüberwachung geduldet waren.
Am Freitag hat die Stadt nun damit begonnen, die „Bedingungen für die insgesamt 24 Bäume auf dem Mittelstreifen in der Hildener Straße“ zu verbessern, und zwar auf einem ersten Teilstück in Höhe Paulistraße. Seit Jahren sickert Motoröl in den Boden oder beim Rangieren werden Bäume touchiert – all das ist der Gesundheit der 73 Jahre alten Bäume abträglich. Deswegen wird nach Ende der Arbeiten der Mittelstreifen dann so mit Findlingen abgesperrt, dass Autos dort nicht mehr abgestellt werden können. Auf dem Stück, das ab Herbst 2024 von der Stadt umgestaltet wird, standen am Freitagmittag 44 Fahrzeuge.
Tätig wird die Verwaltung aufgrund eines gemeinsamen Antrags in der Bezirksvertretung 9 aus dem Sommer 2020 von CDU, SPD und Grünen.
Für die an der Paulistraße beheimatete Fahrschule Academy bedeutet der Wegfall der Parkplätze eine herbe Einschränkung: „Wir haben sehr viele Fahrschulautos und in Benrath gibt es ja kaum Möglichkeiten, zu parken“, sagt Fahrlehreranwärterin Sandra Schröter: „Wir sammeln vor Ort unsere Fahrschüler ein und machen hier dann auch die Abfahrkontrolle. Wie soll das künftig gehen?“
Ein Anwohner weiß zu berichten, dass vor allem Auswärtige, wie Pendler, diese Parkmöglichkeiten nutzten. Für diese werde es schwierig, einen Platz zu finden, wo man den ganzen Tag kostenfrei sein Fahrzeug abstellen könne. Ein Passant sieht in den Planungen aber auch was Positives: „Dann haben ja Leute mit Hund eine Fläche, auf der der Vierbeiner austreten kann.“
Und das wird gemacht: Der Boden wird zunächst mit Dünger und Substrat aufbereitet. Für mehr biologische Vielfalt wird die Oberfläche anschließend mit Wildstauden und einer Blumenzwiebelmischung bepflanzt. Die Sanierungsarbeiten hat die Stadt in zwei Bauabschnitte geteilt. Die Arbeiten an der ersten Teilfläche zwischen Urdenbacher Allee und Paulistraße haben Freitag begonnen. Der zweite Abschnitt ist für den Herbst 2024 geplant. Wie lange der Umbau dauere, sei abhängig vom Zustand des Bodens im Mittelstreifen, teilte die Stadt Freitag mit. Die Kosten für den ersten Abschnitt liegen bei rund 150 000 Euro – gezahlt aus Mitteln des Düsseldorfer Stadtbaumkonzepts, der Klimaanpassung sowie der Bezirksvertretung 9.
Auf Antrag des Gremiums hatte sich die Verwaltung auch schon einmal Gedanken gemacht, wie sie die Verkehrsführung an der Kreuzung Hildener Straße/ Urdenbacher Allee neu gestalten könnte. Wer sich dort nicht auskennt, ist ein wenig überfordert mit den vielen Fahrbeziehungen, die es dort gibt. Schon 2000 hatte sich das Amt für Verkehrsmanagement Gedanken gemacht, wie man aus der Kreuzung einen großen Kreisverkehr machen kann, in den die Straßenbeziehungen zur Pauli -und Humperdinckstraße einbezogen werden. 2006 war der Entwurf in das städtische Kreisverkehr-Programm aufgenommen worden. Der große Wurf, der dann auch eine Umgestaltung der Zufahrt zur Frankfurter Straße einbeziehen sollte, hätte 2010 schon rund drei Millionen Euro kosten sollen. Samt der Preissteigerungen wäre man inzwischen bei deutlich mehr als fünf Millionen Euro.