Langenfeld Stadt will Kinder besser vor Übergriffen schützen

Langenfeld · Stadt will sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorbeugen. Dazu hat sie einen Runden Tisch eingerichtet und zu einer Fachtagung eingeladen.

Cornelia Schuischel ist Vorsitzende des Vereins Sag’s.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

(og) Die Zahlen von Missbrauchsfällen steigen stetig, zuletzt sind sie in der Pandemie noch einmal in die Höhe geschnellt. Die meisten Delikte würden im familiären Umfeld geschehen. „Und nicht immer werden sie angezeigt. Die Dunkelziffern liegen meist viel höher“, sagt Cornelia Schuischel, Leiterin der Langenfelder Beratungsstelle „Sag’s“.

Sag’s ist Anlaufstelle für junge Menschen, die Missbrauche erfahren haben und Rat suchen. Der Verein, der auch präventiv tätig ist, hat an der städtischen „Fachtag gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“ im Langenfelder Rathaus teilgenommen. Angesprochen waren Fachkräfte aus Kindertagespflege, Kindertagesstätten, Grund- und weiterführenden Schulen, dem Offenen Ganztag, der (Schul-) Sozialarbeit, der (Offenen) Jugendarbeit sowie aus den Bereichen Sport, Kultur, Beratung, Polizei und Familiengericht. Etwa 120 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Zwei Fachvorträge von Dorthe Stanberger zum Thema „Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – Erkennen und Handeln“ und von Anke Erath zu „Sexualpädagogischen Schutzkonzepten – Grundlagen“ haben die Teilnehmer sensibilisiert und informiert. „Damit Fachkräfte im Verdachtsfall handlungsfähig sind, müssen individuelle Verfahrensabläufe erstellt und eine regelmäßige Auffrischung über die zu beachtenden Vorgaben in den jeweiligen Institutionen stattfinden“, sagt Sonja Wienecke, Fachbereichsleiterin Jugend, Schule und Sport. Die Stadt wolle „gemeinsam einen wirksamen präventiven Kinder- und Jugendschutz für öffentliche Einrichtungen der Jugendhilfe“ sowie für Betreuungseinrichtungen und die Bereiche Schule, Sport und Kultur gewährleisten. Die Stadt setzt auf Fortbildungen wie auch auf kollegialen Austausch. Ein Runder Tisch gegen sexuelle Gewalt hat sich dazu in diesem Jahr erstmals getroffen. Dazu waren ebenfalls Akteure eingeladen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Den Fachtag will die Stadt 2024 erneut anbieten.

(og)