Düsseldorf debattiert über Cannabis-Regeln „Auf der Rheinkirmes soll’s nicht riechen wie in Snoop Doggs Wohnzimmer“
Düsseldorf · Die Veranstalter zögern aber noch, ein Verbot zu verhängen.
(nic) Der neue Chef des St. Sebastianus Schützenvereins 1316 e.V., Andreas-Paul Stieber, möchte die Rheinkirmes am liebsten frei von Cannabis halten – doch eine abschließende Regelung gibt es dazu noch nicht. „Ich möchte nicht, dass auf der Kirmes gekifft wird“, sagt er. Gleichzeitig sieht er für seinen Verein als Veranstalter der Kirmes jedoch eine große Herausforderung darin, ein entsprechendes Verbot auch durchzusetzen: „Wenn ich etwas verbiete, dann muss ich es auch kontrollieren und sanktionieren können, und das wird hier der Knackpunkt sein.“ Die Rheinkirmes verfüge immerhin nicht über eine riesige Zahl von Ordnern, die die Regelung dann alleine durchsetzen könnten.
Stieber, der auch CDU-Ratsherr und Vorsitzender des Düsseldorfer Gesundheitsausschusses ist, war ohnehin gegen die Cannabis-Freigabe und sieht die Droge als gefährlicher an, als es die neue gesetzliche Regelung vermittelt. „Und wenn jemand berauscht auf ein großes Fahrgeschäft steigt, dann halte ich das auf jeden Fall nicht für ungefährlich. Außerdem soll es auf der Rheinkirmes nicht riechen wie in Snoop Doggs Wohnzimmer.“
Er kann sich daher durchaus vorstellen, eine Regelung anzustreben, die den Konsum von Cannabis auf der Kirmes verbietet – wenn das Konzept es ermöglicht, das auch nachzuhalten. Dazu will er auf jeden Fall auch das Gespräch mit den Schaustellern suchen.
Bei Düsseldorfs Schausteller-Chef Oliver Wilmering jedenfalls dürfte er eine offene Tür einrennen: „Die Kirmes ist ein Familienereignis mit Angeboten für jedes Alter, auch für die Kleinsten“, sagt Wilmering: „Daher wäre ich kein Freund davon, wenn dort Cannabis geraucht würde.“ Bei der kürzlich zu Ende gegangenen Osterkirmes hatten die Schausteller sich diese Frage übrigens schon formell nicht stellen müssen: Direkt am Staufenplatz liegen das Tischtennis-Leistungszentrum und der Polizei-Sportverein, so dass im Umkreis das Kiffen nicht erlaubt ist. Viele Schausteller hatten aber mit Schildern an ihren Ständen darauf hingewiesen.