Brauchtum in Düsseldorf Das ist der neue Chef der Schützen
Düsseldorf · Obwohl vorab ein möglicher Interessenkonflikt im Raum stand, wurde der CDU-Ratsherr am Mittwoch von den Vorstandsmitgliedern gewählt.
(anbu) Ein neuer Chef steht nun an der Spitze des St. Sebastianus Schützenvereins von 1316: Am Mittwoch wurde CDU-Ratsherr Andreas-Paul Stieber von den Vorstandsmitgliedern zum neuen Schützenchef gewählt. Der neue Schützenchef Stieber ist 58 Jahre alt und gebürtiger Düsseldorfer. Er gehört den Schützen seit zehn Jahren an, 2015 wurde er Regimentskönig und seit 2017 ist er Mitglied im Vorstand. „Darüber hinaus ist er auch in anderen lokalen Vereinen aktiv und hat seine Verbundenheit und sein Engagement für die Stadt Düsseldorf und ihre Tradition über viele Jahre hinweg gezeigt“, erklärt der Vorstand der Schützen nach der Wahl. Weitere Kandidaten hatten sich nicht zur Wahl gestellt. Der neue Schützenchef äußerte sich ebenfalls nach seiner Wahl: „Zukunft braucht Herkunft“. Ein guter Anfang stehe immer auch in bewährter Kontinuität. „Mein Dank und mein Respekt gilt meinem Vorgänger Michael Zieren, der mit seinem erfolgreichen Wirken Maßstäbe gesetzt hat. Daran will ich gemeinsam mit allen Sebastianern anknüpfen und unserem traditionsreichen Verein weiter Schwung und Energie verleihen.“ Der erste Chef des Schützenvereins repräsentiert den Verein nach außen und koordiniert die Aktivitäten des Vorstands. Er hat Mitspracherecht in allen Kommissionen. Auch Stieber werde wohl wie seine Vorgänger Teil der Geschäftsführung der St. Sebastianus Veranstaltungs GmbH, die unter anderem zuständig für Vergabeverfahren für die Kirmes ist, heißt es. Wie bereits berichtet, will sich Stieber auch für mehr Frauen im Vorstand einsetzen. Am Titularfest zu Ehren des heiligen Sebastian, das der Verein am 7. Januar 2024 feiert, wird Oberbürgermeister Stephan Keller dem neuen Schützenchef die Kette des ersten Chefs um den Hals legen. Im Vorfeld der Wahl hatte es sowohl bei den Schützen als auch in der CDU kritische Äußerungen zu einem möglichen Interessenkonflikt gegeben. Bei den Schützen wurde auf die Satzung verwiesen: „Der Verein ist parteipolitisch neutral.“ Zu Interessenskonflikten könne es kommen, wenn die Politik Entscheidungen zu Rahmenbedingungen für die Rheinkirmes treffen müsse, die von den Schützen veranstaltet wird. Dann aber müsste sich Stieber bei Abstimmungen in Ratsgremien enthalten.