Nach verbalen Schlammschlachten Diese Kehrtwende gibt es im Streit zwischen Fortuna und Stadt
Düsseldorf · Das Gremium sendet Friedenssignal und gibt vor, gegen DFL-Investor zu stimmen.
In den vergangenen Wochen ist viel übereinander geredet worden. Und das mitunter in einem sehr rauen Ton. Auf der Mitgliederversammlung von Fortuna Düsseldorf hatte es vor einigen Wochen sowohl aus dem Aufsichtsrat als auch aus dem Vorstand massive Kritik am Umgang der Stadt mit dem Verein gehagelt. Es war der Anfang der Eiszeit zwischen Verein und Stadt. Das Klima zwischen den Parteien komplett vergiftet. Eine schlechte Ausgangslage angesichts der anstehenden Verhandlungen.
Nun eine 180-Grad-Wende. Fortuna hisst die weiße Fahne. Vorstand und Aufsichtsrat hatten sich unlängst mit Teilen der Stadtspitze zu einem klärenden Gespräch getroffen. Als offenbar öffentliches Anerkennen der Schuldfrage wurde nun ein gemeinsames Statement der Gremien veröffentlicht.
„Wir bedauern und entschuldigen uns, dass durch Redebeiträge von Aufsichtsrat und Vorstand auf der diesjährigen Mitgliederversammlung in der Öffentlichkeit ein falsches Bild der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Fortuna entstanden ist. Der Schulterschluss mit der Stadt ist für uns als Verein von großer Bedeutung. Übereinander zu reden, hilft dabei aber niemanden.“
Und weiter: „Uns ist es deshalb daran gelegen, wieder zu einem Miteinander zu finden, was die letzten 18 Monate geprägt hat: in der Sache auch mal streitend, aber immer vertrauensvoll und konstruktiv. Nur so können wir das Ziel der wirtschaftlichen Entwicklung für beide Seiten erreichen. Daran werden wir weiterarbeiten und konstruktive Vorschläge unterbreiten.“
„Ein Schulterschluss, von dem die Lokalpolitiker gerne sprechen, sieht für mich ganz anders aus“, sagte Fortunas Aufsichtsratschef Björn Borgerding auf der Mitgliederversammlung. Mit „Fortuna für alle“ habe man ein hervorragendes Angebot gemacht, sei durch den neuen Mietvertrag in der Entwicklungsmöglichkeit aber eingeschränkt. Die Arena sei in die Jahre gekommen, dringend notwendige Investitionen würden auf die lange Bank geschoben.
Und auch Finanzvorstand Arnd Hovemann hatte in seinem Bericht an die Mitglieder ordentlich abgeledert. Welche Sätze am Ende auch immer ganz genau gefallen sind: Am Ende war für alle ersichtlich, dass es sich um eine Art Generalabrechnung mit der Stadt gehandelt hatte.
Wenngleich Jobst noch an dem Tag versuchte, die Wogen wieder ein wenig zu glätten. Dies wurde indes dadurch erschwert, dass die Stadt sich gehörig wehrte und ihre Sicht der Dinge öffentlich platzierte. Mit etwas Abstand konnte man nun wohl wieder zur Sachlichkeit zurückkehren. In der Hoffnung, dass der Frieden auch hält.