Neue Fläche beim TSV Urdenbach Wo Kinder mehr über Insekten lernen
Düsseldorf · Mitglieder des TSV Urdenbach und der biologischen Station Haus Bürgel haben eine Blumenwiese offiziell eingeweiht. Die Fläche befindet sich auf der Sportanlage direkt neben dem kürzlich aufgebauten Insektenhotel.
Letzte „Erdarbeiten“ sind erst vor Kurzem erledigt worden. Mädchen und Jungen aus den benachbarten Grundschulen Garather Straße und Kohlhagenstraße haben rund um das im März aufgestellte Insektenhotel auf der Sportanlage des TSV Urdenbach noch vor Winteranbruch bienenfreundliche Stauden wie Margerite, Schafgarbe oder Wiesenpippau angepflanzt. Die Blumenwiese soll im Sommer Insekten anlocken. In dieser Woche wurde die offizielle Einweihung gefeiert.
„Das Insektenhotel ist eine echte Bereicherung für unseren Verein“, sagt die Vize-Vorsitzende Kirsten Heitmann über das neue Projekt. Durch das Aufstellen einer Insektennisthilfe praktiziert der TSV aktiv Arten- und Naturschutz. Die gehörnte Mauerbiene hat schon „eingecheckt“, wie Elke Löpke, Leiterin der biologischen Station Haus Bürgel bestätigt. Die gehörnte Mauerbiene ist eine in Deutschland verbreitete Bienenart und gehört zur Familie der Bauchsammlerbienen. Das Mitarbeiterteam der biologischen Station unterstützt beratend und tatkräftig das Anliegen des Urdenbacher Vereins, über ein sportliches Angebot von Badminton, Boule und Fußball bis zu Tischtennis und Trampolin hinaus Verantwortung für Menschen und Natur zu übernehmen.
Frank Brenner und Carsten Pütz haben die 1,60 Meter hohe und 32 Zentimeter breite Holz-Unterkunft seinerzeit in der Werkstatt der biologischen Station als Ehrenamtler nach eigens erstellten Plänen zusammengezimmert. In den unzähligen Röhrchen, die anschließend von den Schulkids per Akkuschrauber in die Holzblöcke gebohrt wurden, werden zukünftig verschiedene Insekten ihre Eier ablegen. Aus deren Larven bildet sich der Insektennachwuchs. Nach dem „Auschecken“ sollen sich die Tiere dann auf Blütenpollensuche und Bestäubungstour begeben.
Grundschulkinder zeigen
großes Interesse an Naturschutz
„Die Grundschulkinder haben sich dem Thema Naturschutz gegenüber sehr interessiert gezeigt“, erklärt der Diplom-Biologe Norbert Tenten. Im Rahmen des Offenen Ganztags erhalten Schülerinnen und Schüler, die unter anderem von Lara Boll-Altenhofen betreut werden, beim TSV Urdenbach ein vielfältiges Spiel- und Sportangebot. Norbert Tenten ist mit den Kindern sogar schon auf eine spannende biologische Erkundungstour auf der Anlage an der Woermannstraße gegangen. Das Erstaunen war riesig, als die Kids erfahren haben, wie vielfältig die eigene Sportanlage „belebt“ ist mit Käfern, Regenwürmern oder Tausendfüßlern. Auch welche Vogelarten es zu sehen gibt, hat die Schüler überrascht. So zählen etwa Amsel, Singdrossel oder Heckenbraunelle dazu. „Es ist uns wichtig, Kinder für Natur zu begeistern“, sagt Elke Löpke.
Der Standort des Insektenhotels befindet sich auf dem TSV-Gelände, etwas abseits gelegen von den Sportplätzen und vom Spieltrubel auf einem Rasenareal – in Nähe eines Apfelbaums. Die Fläche soll für Bienen und Menschen zu einer „Wohlfühl-Oase“ werden. Neben dem Holzhaus wurde ergänzend ein „Sandarium“ angelegt, eine Art Sandkasten, wo Erdbienen die Gelegenheit zur Ei-Ablage finden oder überwintern können.
Überglücklich ist Brigitte Zschörnick angesichts der Vollendung des „Bau-Projekts“. Als Ideengeberin hat die engagierte Bürgerin, auf deren Initiative hin einst Düsseldorfs erster Mehrgenerationen-Spielplatz (Flotow-/Sicherstraße) eingerichtet worden ist, eine wahre „Odyssee“ ihres Plans erlebt. Bis zur Realisierung gab es immer wieder Hindernisse zu überwinden. So ließ sich ihr ursprünglicher Plan, das Hotel in Nähe des Spielplatzes zu errichten, aus verkehrstechnischen Gründen nicht verwirklichen. Zwecks einer zwischenzeitlichen Einlagerung des hölzernen Baus zeigte sich die Urdenbacher Diakonie „Mittendrin“ hilfsbereit. Beim Transport und Aufbau war die Gartenbaufirma Jens Schneider mit von der Partie. Und ohne finanzielle Unterstützung der Bezirksvertretung 9 wäre eine Verwirklichung ebenso wenig möglich gewesen wie ohne die fleißigen Hände und eine Mitarbeit von der biologischen Station Haus Bürgel und dem TSV Urdenbach – mitsamt den Kindern. „Ich bin allen dankbar“, so Brigitte Zschörke. und lässt offen, ob das Insektenhotel wirklich das letzte Projekt der hartnäckigen Bürgerinteressen-Vertreterin gewesen ist.