Ausstellung im Polnischen Institut Skulpturendialog auf Deutsch und Polnisch

Düsseldorf · Bis Ende Dezember stellen die Künstler Krzysztof Franaszek und Gereon Krebber im Polnischen Institut besondere Skulpturen gemeinsam aus. Das künstlerische Joint Venture geschieht anlässlich des 35. Jubiläums der Städtepartnerschaft Düsseldorf-Warschau.

Gereon Krebber (l.) ist Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, Krzysztof Franaszek habilitierte an der Akademie der Schönen Künste in Warschau.

Foto: Christopher Trinks

Krzysztof Franaszek lebt und arbeitet in Polen, Gereon Krebber ist Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf. In der Ausrichtung ihrer Arbeit liegen die beiden Künstler aber näher, als es ihre Wohn- und Arbeitsorte: Sie wollen mit der menschlichen Wahrnehmung und den Grenzen des skulpturalen Mediums spielen. Und greifen dabei gerne auf Materialien zurück, die sich in einem städtischem Umfeld finden lassen.

Für die Ausstellung „ÖOÓ. Krzysz­tof Franaszek, Gereon Krebber“, die von Małgorzata Jedrzejczyk kuratiert wurde und ab diesem Donnerstag im Polnischen Institut an der Citadellstraße 7 zu sehen ist, haben sich die Skulpturenbildner zusammengetan. Hintergrund der Ausstellung ist die Warschau Week 2024, mit der das 35-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft Düsseldorf–Warschau gefeiert wird. Die Räume im Obergeschoss des Instituts sind daher gleichermaßen mit Werken beider Künstler ausstaffiert. Denn die Kunst soll den Betrachter konfrontieren, sowie in den Dialog treten.

Der Bezug ist sichtbar, denn beide Künstler nutzen Materialien, die sonst in industriellen oder urbanen Kontexten gebraucht werden. So kombiniert Franaszek bei einer Skulptur Asphaltplatten mit einer alten Fernsehantenne, die er von seinem eigenen Haus abmontiert hatte. Bei einem anderen Werk ist es Teer, den der Künstler über einen Stehtisch gekippt hatte, worauf dieser zu zähen Fäden erstarrt und eine gleitende Materie geformt hat.

Bei Krebbers Arbeiten stechen die Bestandselemente nicht so deutlich heraus, wodurch die Plastiken aber noch mehrdeutigere Bezüge und vage Assoziationen eröffnen. Für ein Objekt hat der Künstler etwa Lagen von Kunststoff auf einer Struktur schmelzen lassen, andere Werken bestehen aus bröckelnde Mauerfragmente oder porösem Gestein. Während Franaszek auf LED-Lichtinstallationen als Teil seiner Skulpturen setzt, nutzt Krebber vielmehr reflektierender Licht.

„Ich fand seine Arbeit inspirierend und dachte mir, dass sie in einen guten Dialog zu meinen Werken treten könnten“, sagt Franaszek. „Wir teilen ein tiefes Interesse an Materialien für unsere Kunst“, ergänzt Krebber. Alte, tote Materialien, denen beide eine Art künstliches Leben einhauchen wollen.

Während der Öffnungszeiten des Polnischen Instituts (Dienstag bis Freitag, 11 bis 17 Uhr) kann die Ausstellung besichtigt werden. Zudem gibt es Sondereröffnungszeiten, etwa am 31. August (11 bis 15 Uhr) und am 1. September (11 bis 15 Uhr) und im Rahmen der Warschau Week vom 26. bis 28. Oktober.

(ctri)